Start-up biNu macht alte Java-“Featurephones” zu Smartphones

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Das australische Startup biNu zielt auf Entwicklungsländer ab, in denen noch zahlreihe alte Java-Handys aktiv sind und moderne Smartphones noch zu teuer. Kritiker könnten die Idee als “Gag für afrikanische ‚Poser‘” bezeichnen, die den Betrieb eines echten Smartphones vortäuschen wollen – doch die Idee und ihre Umsetzung sind an sich logisch: biNu macht das alte 2G-Java-Telefon quasi zum “Thin Client”, die vermeintliche Smartphone-App läuft in den weitaus leistungsfähigeren Rechenzentren von Cloud-Betreibern ab und überträgt nur die Ergebnisse.

So könne auch das “dümmste” Mobiltelefon smart werden, kommentiert Arstechnica  – alles, was nötig ist, ist ein Java-fähiges Handy mit einem Browser.

Die Apps liegen in der Cloud, wo die Prozessorpower der Amazon-Server sie ausführt. Über einen lokalen Java-Client haben die Nutzer Zugriff auf Facebook, Twitter, die Google-Suche und –Übersetzung, RSS News Feeds und eine Reihe anderer Web-Anwendungen. Sie liegen sogar in 1 Sprachen vor (unter anderem Swahili, Arabisch, Chinesisch und Hindi).

Das australische Startup, dessen Name sich nach eigenem Bekunden aus den Buchstaben auf den numerischen Telefontasten 2, 4, 6 und 8 ergibt, behauptet, bereits über 4,2 Millionen Nutzer zu haben, davon viele Anwender aus Afrika, Malaysia, Iran und sogar den USA.

Die Java-App soll auf nahezu jedem Handy laufen und benötige wenig Prozessor-Power, bekräftigt der Hersteller. Die Arbeit der Darstellung von Ergebnissen übernimmt eine virtuelle App auf dem Server, übertragen wird nur das Ergebnis über ein eigenes asynchrones Verbindungsprotokoll, mit dem auch 2G-Netze unterbrechungsfrei Infos liefern können. Das Websurfen funktioniert mit biNu’s Protokoll angeblich zehn mal schneller als mit den herkömmlichen Browsern auf den Featurephones.

In einem Video demonstriert das Unternehmen, wie das vorgetäuschte Smartphone abläuft:

Wer selbst biNu-Apps betreiben will, kann das spezielle XML-Protokoll des Anbieters (Dokumentation hier) dafür nutzen und die Anwendung auf einem eigenen Server hosten. Wie die Entwicklung und der Betrieb funktionieren, zeigt biNu auf seinen Development-Seiten.

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