Kampf um Wissensportale: Ask.com kauft About.com

Ask.com, begonnen als “elektronischer Wissensbutler ‚AskJeeves‘”, ist in den USA trotz starker Konkurrenz – insbesondere des kostenfrei zusammengestellten Wikipedia-Lexikons – noch immer eine große Nummer.
Dessen Betreiber InterActiveCorp zahlt nun 300 Millionen Dollar in bar für den bisherigen Mitbewerber About.com. Ein drittes solches Themenportal – Answers.com – hatte angeblich 270 Millionen geboten. Die New York Times Group hatte vor sieben Jahren über 400 Millionen Dollar gezahlt.

Die NYT Group hat nun nach einer Art Versteigerung Ask.com-Betreiber InterActiveCorp (IAC) als Käufer für sein Wissensportal About.com gefunden.
Die NYT-Gruppe sagt, sie werde das Geld nutzen, um laufende Kosten zu decken. Sie konzentriert sich mit bekannten US-Zeitungen wie der Times und auch dem Boston Globe sowie deren Websites wieder auf ihr Kerngeschäft. About.com hatte sie im Jahr 2005 für über 400 Millionen Dollar gekauft.
Dem Gebot von IAC soll eines von Answers.com vorausgegangen sein – einem dritten großen Wissensportal. Reuters zufolge hatte es Summit Partners und TA Associates als Investoren für den Deal gewonnen. 270 Millionen Dollar erwiesen sich aber letztlich als nicht genug, um den Zuschlag für die Übernahme zu bekommen.
About.com beschäftigt Redakteure, um über 900 Themenkanäle von Kochen über Journalismus bis zum Mittleren Osten zu füllen. Kritik brachten ihm hauptsächlich eine exzessive Suchmaschinen-Optimierung und eine massive Anzeigenpräsenz. Die Artikel haben oft nicht die Tiefe eines Wikipedia-Artikels, werden aber in leicht verdaulichen Größen angeboten und sind ohne Vorbildung leicht erfassbar.
Nach Abschluss der Übernahme soll About.com Teil des Bereichs “Search and Applications” bei IAC werden, dem schon Ask.com, Dictionary.com, Mindspark, nRelate und Pronto angehören. About-CEO Darline Jean wird dann an Doug Leeds berichten, den CEO von Ask.com. Laut IAC hat das Segment schon das zweite Jahr in Folge ein zweistelliges Wachstum eingefahren.