AVM FRITZ!Box 6810: Surfen und telefonieren über LTE

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Der LTE-Router AVM FRITZ!Box 6810 bedient die Frequenzen im 800 und 2600-MHz-Band. Diese Frequenzen wurden und werden von allen deutschen LTE-Netzbetreibern ausgerollt, sprich von O2, Telekom und Vodafone. LTE-Frequenzen bei 1800 MHz versteht die LTE-Box aus Berlin allerdings nicht. Sie werden von der Telekom im Laufe des Jahres 2012 in über 100 Städten bereitgestellt. Die von AVM für den Herbst 2012 angekündigte FRITZ!Box 6842 soll dann aber auch 1800 MHz beherrschen und damit auch in den Telekom-Ausbaugebieten einsetzbar sein.

Zum Marktstart wird die FRITZ!Box 6810 LTE mit einer Sim-Karte von Vodafone vertrieben. Sie ist laut Hersteller vorerst nur über AVM-Händler erhältlich, also nicht über Flächenmärkte und auch nicht über Mobilfunk-Shops. Beim IT-Händler ist eine FRITZ!Box LTE (Modell 6810 oder 6840) zusammen mit einem Vodafone LTE-Breitbandanschluss für 49 Euro zu haben. Hinzu kommen die Mobilfunk-Gebühren.

Für schnelles Internet und Telefonie via LTE kann der Kunde zwischen vier Vodafone-Speed-Stufen von 3,6 bis 50 MBit/s wählen: Für 23,99 Euro pro Monat etwa gibt es laut AVM einen LTE-Breitbandanschluss bis 3,6 MBit/s inklusive Telefonie mit zwei Leitungen und bis zu 10 Rufnummern im Ortsnetz. Die Variante bis zu 21,6 MBit/s Download und 5,7 MBit/s Upload kostet inklusive Telefonflatrate für Deutschland zum Vermarktungsstart monatlich 38,99 Euro.

Der LTE-Router schafft nominal 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload – sofern die Netzbetreiber die dazu nötigen LTE-FDD-Kanalbandbreiten auf die volle 20-MHz-Power aufdrehen: Das dürfen sie in Deutschland bei LTE 1800 und LTE 2600. Im 800-MHz-Bereich dagegen haben die Netzbetreiber im Frühling 2010 bei der Bundesnetzbehörde nur Kanalbreiten von 10 MHz ersteigert.

Die Test-Konfiguration: Der LTE-Router FRITZ!Box 6810 LTE holt das Internet aus einer Vodafone-LTE-800-Basisstation. Hausintern gibt er die Daten via WLAN (802.11n) an ein Dell Latitude E6520 weiter. Die LTE-Telefonie wird – ebenfalls drahtlos – an die zwei AVM-DECT-Handsets MT-F weitergeleitet. Das LTE-Smartphone HTC Velocity 4G dient den AVM-Geräten in diesem Test lediglich als Gesprächspartner für Test-Telefonate (Foto: Harald Karcher).

Diese schmäleren Kanäle lassen mit den aktuellen LTE-Cat3-Endgeräten, zu denen AVM FRITZ!Box 6810 gehört, die grob gesagt 50 MBit/s im Download und 25 MBit/s im Upload durch. Laut AVM-6810-Handbuch sind es sogar 68 MBit/s respektive 27 MBit/s. In einem echten 4G-Kundennetz sind solche Pilot- oder gar Labormesswerte aber nur höchst selten zu erreichen. Innerhalb der beiden Frequenzbänder 800 und 2600 MHz unterstützt die FRITZ!Box 6810 laut AVM jeweils die Kanalbandbreiten 20, 15, 10 und 5 MHz. Je kleiner die Kanalbandbreite, umso geringer sind die Übertragungsraten.

Die FRITZ!Box 6810 LTE holt auch unterwegs das Internet aus der Luft – in der Praxis wohl wichtiger ist aber, dass man sie an unterschiedlichen Standorten einsetzen kann – etwa im Studentenwohnheim, bei den Eltern und beim Besuch bei Freunden (Bild: Harald Karcher).

Außerdem müssen sich alle Teilnehmer, die sich gerade in der gleichen LTE-Funkzelle aufhalten, die Übertragungs-Bandbreite teilen. Je mehr User also in einer LTE-Zelle gerade aktiv sind, desto weniger Speed bekommt der Einzelne auf sein Endgerät. Ist die LTE-Zelle jedoch wenig ausgelastet, fühlt sich das LTE-Surfen sehr flott an: LTE-Downloads mit 100 MBit/s sind doppelt so schnell wie VDSL 50, und LTE-Uploads mit 50 MBit/s sind fast fünfmal so schnell wie VDSL 50, sofern man in der Praxis irgendwo ein derart schnelles LTE-Kundennetz vorfindet.

Funkmodule für ältere 2G/3G-Funkarten wie GPRS, EDGE, UMTS und HSPA sind in der FRITZ!Box 6810 LTE nicht verbaut. Somit beherrscht die kleine LTE-Fritzbox zwar weniger Funktechnologien als etwa der LTE-Business-Router Lancom 1781-4G, der kostet aber auch 1000 Euro. Und immerhin ist das AVM-Gerät flexibler als etwa die Huawei-B390-Router-Varianten von O2, Telekom und Vodafone, die nur LTE-800 verstehen.

Wie sich die FRITZ!Box 6810 LTE in der Praxis schlägt hat ZDNet-Autor Harald Karcher bereits umfassend getestet. Neben dem Einsatz im Büro wurde auch der – weder vom Hersteller noch vom Mobilfunkprovider – vorgesehene mobile Einsatz ausprobiert. Und im Test wurde nicht nur die Datenübertragung unter die Lupe genommen, sondern auch ausführlich geprüft, wie es um die zahlreichn Teölefoniefunktionen unter LTE bestellt ist: Hier geht es zum ausführlichen Test bei ZDNet.

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