Amazon Cloud Player nun auch in Deutschland verfügbar

Amazon hat heute den Musikdienst Cloud Player in Deutschland zur Nutzung freigegeben. Zu Beginn der Nutzung scannt der Dienst die Musikbibliotheken des Nutzers bei iTunes und dem Windows Media Player und gleicht sie mit den über 20 Millionen Titeln in Amazons MP3-Katalog ab.
Alternativ lassen sich manuell Ordner auswählen, in denen nach Musik und Playlists gesucht wird. Dazu nutzt der Anbieter eine selbstentwickelte Funktion namens “Scan and Match”, die die Formate MP3, AAC, WMA, OGG, WAV, Apple Lossless, AIFF und FLAC unterstützt.
Die gefundenen Titel werden anschließend als Audio-Datei mit 256 Kbit/s ausgeliefert – sofern Amazon für diese Qualitätsstufe die Rechte hat. Ansonsten müssen sich Nutzer mit weniger zufrieden geben. Auch kopiergeschützte Dateien, Datein größer als 100 MByte, Klingeltöne, Podcasts, Hörbücher und andere Audio-Dateien, die keien Musik enthalten, werden weder von dem zum Import benötigten Amazon Music Importer noch dem zum Abspielen erforderlichen Amazon Cloud Player unterstützt.
MP3-Dateien, die künftig über Amazon gekauft werden oder bisher über den Händler erworben wurden, speichert der Cloud Player dagegen automatisch ab. Amazon wirbt damit, dass Nutzer so eine kostenfreie Sicherheitskopie ihrer MP3-Titel erhalten. In der FAQ-Liste teilt Amazon zudem mit, dass einge Plattenfirmen voraussetzen, dass Identifizierungsmerkmale in die Metadaten eingefügt werden, die mit der Musik aus dem Amazon MP3-Shop oder Cloud Player heruntergeladen werden. Dies gelte sowohl für über Amazon gekaufte Musik als auch Musik, die von einem privaten Rechner in den Cloud Player importiert wurden.
“Diese Identifizierungsmerkmale enthalten möglicherweise Informationen, durch die Sie als Inhaber der gekauften oder angepassten Musik identifiziert werden können. Die Identifizierungsmerkmale können eine zufällige Nummer enthalten, die Amazon für Ihre Bestellung oder Ihren Download vergibt, den Namen des Amazon-Shop, Codes, die das Album und den Song identifizieren (UPC und ISRC), Amazons digitale Signatur und ein Identifizierungsmerkmal, das es erlaubt festzustellen, ob eine Audiodatei verändert wurde”, erklärt der Konzern weiter.
Besonders umfangreich seien die Anforderungen von Universal: “Musik, die von der Universal Music Group zur Verfügung gestellt wird, enthält im Identifizierungsmerkmal auch Angaben zu Kaufdatum und -uhrzeit sowie den ersten Teil der E-Mail-Adresse, die Sie für Ihr Amazon-Konto benutzen. So können Sie nachvollziehen, dass diese Dateien allein Ihnen zugeordnet sind. Wenn Titel, die im Amazon MP3-Shop verkauft werden, diese Identifizierungsmerkmale enthalten, finden Sie auf der Detailseite des Produkts einen entsprechenden Hinweis.”
Der Amazon Cloud Player steht als Gratis- und als Premium-Version zur Verfügung. Mit der kostenlosen Version lassen sich lediglich bei Amazon gekaufte MP3-Titel speichern sowie bis zu 250 zusätzliche Songs hochladen. Die Premium-Version kostet 24,99 Euro pro Jahr. Mit ihr erhalten Nutzern Speicherplatz für bis zu 250.000 Songs. Bei Amazon erworbene Musikdateien werden in beiden Varianten nicht auf den verfügbaren Speicherplatz angerechnet.
Abspielen lässt sich Musik aus dem Amazon Cloud Player entweder per Browser über das Web oder mit Apps für mobile Geräte. Als Browser unterstützt der Anbieter derzeit Internet Explorer, Firefox, Safari für Mac sowie Chrome. Songs lassen sich damit sowohl herunterladen als auch über das Internet streamen.
Der Cloud Player für Android ist in die aktuelle Version der MP3-App von Amazon integriert. Mit der App können Kunden im Amazon MP3-Shop einkaufen, auf die mobile Version des Cloud Players zugreifen sowie im Cloud Player oder auf dem mobilen Gerät gespeicherte Musik abspielen. Außerdem gehören eine Suche, Playlisten und eine Download-Funktion auf das mobile Gerät zum Funktionsumfang.
Die App Cloud Player für iPhone und iPod touch bietet bis auf die Einkaufsmöglichkeit dieselben Funktionsmerkmale. Für Kindle Fire und dem Kindle Fire HD, die in Deutschland beide ab 25. Oktober verfügbar sind, wird es ebenfalls Apps geben.
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Amazon hat kurzfristig mit dem Gedanken gespielt, seine neuen Tablets ausschließlich in einer werbefinanzierte Variante anzubieten, diese Möglichkeit aber inzwischen wieder verworfen: Für einen Aufpreis von 15 Dollar lässt sich die Werbung abstellen. Uns interessiert trotzdem:
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