Preise für Festplatten sinken wieder

In den ersten acht Wochen nach dem Hochwasser in Thailand, das die meisten Festlattenhersteller betraf, hatten sich die Preise für Harddisks im dreistelligen Prozentbereich vervielfacht, gab der Preisvergleichsdienst Geizhals die damaligen Trends bei den angeschlossenen Händlern wieder. Jetzt erst, fast ein Dreivierteljahr nach der Katastrophe, normalisiere sich das Angebots/Nachfrage-Gleichgewicht wieder und nehme den teilweise überhöhten Preisen den Wind aus den Segeln.

Seit Februar 2012 bewegten sich die Preise wieder kontinuierlich nach unten. “Eine vollständig Erholung am gesamten Festplattenmarkt lässt noch auf sich warten”, warnt Geizhals. Die Preise seien nur bei bestimmten Kapazitäten wieder normal: “Der durchschnittliche österreichische Verkaufspreis einer 3-TByte-Festplatte in Bulk-Ausführung bewegt sich zurzeit bei knapp 150 Euro. In Deutschland fällt dieser etwa 20 Euro günstiger aus.” Damit sei man nun wieder auf Vorjahresniveau angelangt.
Dennoch hätten die beiden Festplattenriesen Western Digital und Seagate die Situation gnadenlos ausgenutzt – so habe Seagate trotz der schwachen Verkäufe seinen Gewinn verachtfachen können. WD habe eine Rekordgewinnmarge von 32,5 Prozent erreicht. Nachdem Seagate die Festplattensparte von Samsung übernommen hatte und WD den Bereich HGST von Hitachi, sei es zu einer bedenklichen Marktbeherrschung der beiden von 87 Prozent gekommen.

Besonders bei den 2-TByte-Platten aber sei der Preis noch immer zu hoch: “Die angeblichen Folgekosten für den Wiederaufbau der Produktionsanlagen schlagen sich […] vor allem bei den 2-TByte-Modellen nieder. Diese haben sich herstellerübergreifend seit der Flutkatastrophe schwächer entwickelt als vergleichbare Modelle mit 3-TByte”, erklärt Unternehmenssprecherin Vera Pesata. Eine Angleichung der Preise sei hier noch nicht zu erwarten.
Western Digital gehe von weiter fallenden Preisen erst ab 2013 aus, manche Branchenverbände schon Ende 2012.