Microsoft-Mitgründer wundert sich über Windows 8

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Paul Allen – nicht nur Buchautor, sondern jetzt auch Windows-8-Test-Blogger (Screenshot: ITespresso).

Microsoft-Mitgründer Paul Allen, der heute hauptsächlich in Technologiefirmen investiert, Gitarre spielt und sich mit seiner eigenen Basketballmannschaft beschäftigt, war wohl doch neugierig, was es mit Microsfts kommendem Betriebssystem auf sich hat, und hat es daher einem privaten Test unterzogen. Dessen Ergebnis hat der Milliardär jetzt auf seiner Website veröffentlicht.

Allen benutzte für seinen privaten Test einen Desktop PC und ein Samsung-Tablet. Sein Eindruck ist größtenteils positiv. Er bezeichnet das Betriebssystem insgesamt als elegant – hat aber auch einige Aspekte gefunden, die ihm rätselhaft sind.

Kopfschüttel rief beim dem Technologie-Veteran etwa hervor, dass zwei unterschiedliche Versionen (für Tablets und Desktops) der gleichen Anwendung, etwa des Internet Explorers, geöffnet und betrieben werden können: “Wenn man beispielsweise eine PDF-Datei mit Outlook öffnet, wird diese mit dem für Tablets geeigneten Microsoft Reader angezeigt, statt des besser für Desktops ausgelegten Acrobat Reader. Die Umstellung auf den Desktop muss man manuell vornehmen.” Zumindest in den Standardeinstellungen – wie sich die Software anpassen lässt, erklärt Allen in seinem Beitrag ebenfalls.

Gewundert hat sich Allen auch darüber, dass beim Programmstart immer der für Tablets gut geeignete Startbildschirm angezeigt wird, es aber keine Möglichkeit gibt, den Desktop als Default-Ansicht zu definieren – die es Allens Ansicht nach aber geben sollte. Deshalb empfiehlt er seinen Lesern, die die traditionelle Ansicht bevorzugen, das Tool ViStart 8, das kostenlos zum Download angeboten wird.

Die Leser von ITespresso sahen Windows 8 bei einer Umfrage im April größtenteils noch skeptisch (Grafik: ITespresso).

Den von Allen bemängelte Sachverhalt hatten zuvor auch schon andere bemerkt und ebenso wie Allen bedauert. Ein Versuch von Samsung, die Voreinstellungen mit einem Zusatztool zu umgehen wurde wieder zurückgezogen. Offenbar legt Microsoft Wert darauf, dass die Nutzer in diesem Punkt nach seiner Pfeife tanzen.

Zudem bemerkte Allen einige Probleme bei der Arbeit mit mehreren Monitoren – obwohl Microsoft gerade dafür viel Energie aufgewendet hat. Mehrmals, zum Beispiel bei der als Charms bar bezeichneten Seitenleiste mit Schnellzugriff auf einige Funktionen, für die im Nutzungszusammenhang jeweils naheliegenden Funktionen innerhalb der von ihm verwendeten Windows-8-Apps und beim Drucken, merkt Allen kritisch an, dass es keine visuellen Hinweise gibt, wie sich diese Funktionen korrekt aufrufen lassen. Er sagt es zwar nicht, aber wahrscheinlich wünscht er sich doch noch Drop-down-Menüs.

Außerdem wechselte Allen auch beim Tablet oft in die Desktop-Ansicht, etwa bei Outlook, fand es aber bei seinem Test im Desktop-Modus auf dem Tablet schwierig, richtig zu scrollen, weil die Scroll-Balken zu klein ausgefallen sind. Als Lösung schlägt er vergrößerbare Scroll-Balken vor.

Vermisst hat Allen bei Windows 8 auch eine Uhr auf dem Start Screen (die ist in der Charms bar enthalten) und dass die On-Screen-Tastatur in der Desktop-Ansicht nicht automatisch erscheint. Unterm Strich findet er aber Windows 8 insbesondere für die Nutzung auf dem Tablet gelungen und attestiert dem Betriebssystem aus Redmond eine vielversprechende Zukunft.

So sieht Windows 8 aus


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