Google legt Entwicklern Tablet-Apps ans Herz

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Google fordert Anwendungsentwickler auf, mehr für Tablets optimierte Apps zu schreiben. Durch die “zunehmende Welle von Android-Tablets, die laufend auf den Markt kommen” sei es für sie wichtig, auch diesen Bereich zu bedienen. Nach letzter Zählung sind insgesamt 675.000 Android-Apps verfügbar. Die Zahl der für Tablets optimierten Programme dürfte zwar ebenfalls zugenommen haben, ist aber vermutlich weniger beeindruckend – Google weist sie noch nicht gesondert aus.

In einer Checkliste hat das Unternehmen die wichtigsten Qualitätsmerkmale von Tablet-Apps zusammengestellt. Sie richtet sich offenbar vor allem an Entwickler, die bereits Anwendungen für Smartphones erstellt haben. In fast allen Punkten geht es darum, das größere Display wirklich zu nutzen und vorhandene Features anzupassen. Als Testumgebung empfehle sich ein 7-Zoll-Gerät mit mindestens Android 4.0 sowie ein 10-Zoll-Modell mit Android 3.2 oder höher.

Gut gemacht: So wie die App “Mint” zur Finanzverwaltung stellt sich Google eine gelungene Android-App für Tablets vor.

In einem weiteren Blogeintrag stellt Google aus seiner Sicht vorbildliche Entwickler und deren Erfolgsgeschichten vor. Mint, Intuits App für persönliche Finanzen, konnte demnach durch bestmögliche Nutzung der Displayfläche überzeugen. Die Anwendung bringt Features auf Android-Tablets, die für Mobiltelefone nicht verfügbar sind, etwa eine visuelle Darstellung der persönlichen Finanzen.

“Während unsere Smartphone-App tagsüber jeweils kurz genutzt wird, sehen wir die Tablet-Nutzung eher abends und mit längeren Sitzungen”, erklärt Intuit-Produktmanager Ken Sun. Während die Kunden mit dem Mobiltelefon nur kurz ihre Ausgaben überprüften, verwendeten sie die Tablet-Apps intensiver und analytischer. “Das ist das vertiefte Engagement, das wir begünstigen wollten. Die Apps für Tablet und Mobiltelefon ergänzen sich hervorragend.”

TinyCo darf mit seinen Spielen als Beispiel für bessere Einnahmen mit optimierten Tablets-Apps herhalten. Der Entwickler von Games wie Tiny Monsters und Tiny Village berichtet von durchschnittlich 35 Prozent höheren Einnahmen durch zahlende Nutzer. Zudem ließen sich Anwender länger halten, und die Downloads für Android-Tablets hätten sich in den letzten sechs Monaten verdreifacht.

Instapaper ist das Beispiel für eine Anwendung, die lange iOS-Geräten vorbehalten war. Die App speichert Webseiten für die spätere Lektüre auf Tablet, Smartphone oder E-Reader. Instapaper-Macher Marco Ament überließ es dem spezialisierten Entwickler Mobelux, eine ähnlich überzeugende Version für Android zu schaffen. Die Entscheidung, vorrangig für Tablets zu entwickeln, zahlte sich offenbar aus. Mobelux berichtet von einer 600-prozentigen Zunahme der Downloads, als im Sommer 2012 das Google-Tablet Nexus 7 auf den Markt kam. Inzwischen wird jede zweite Instapaper-App auf einem Tablet installiert.

Jelly Bean, die im Juli auf den Markt gekommene neueste Android-Version läuft mittlerweile auf 1,8 Prozent aller Android-Geräte. Damit ist die Updategeschwindigkeit bei Jelly Bean geringfügig schneller als beim Vorgänger Ice Cream Sandwich. Letzteres war nach drei Monaten auf 1,6 Prozent der Android-Geräte installiert. Insgesamt bleibt es aber dabei, dass Android-Updates sich nur im Schneckentempo durchsetzen (Grafik: Statista).

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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