HP verliert Spitzenposition im PC-Markt an Lenovo

Hewlett-Packard hat die Spitzenposition im PC-Markt an den chinesischen Rivalen Lenbovo abtreten müssen. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest die Marktforscher von Gartner bei der Präsentation ihrer aktuellen Zahlen zum weltweiten Marktvolumen. Das konkurrierende Marktforschungsunternehmen IDC sieht dagegen nach wie vor Hewlett-Packard mit 13,9 Millionen verkauften PCs und einem Marktanteil von 15,9 Prozent knapp vor Lenovo, das demnach auf 13,8 Millionen Stück und einen Marktanteil von 15,7 Prozent kommt.
Beide Analystenfirmen bescheinigen Lenovo jedoch ein Wachstum von rund 10 Prozent und HP einen Rückgang seiner Verkaufszahlen von 16,4 Prozent. Die Unterschiede können sich aus der Erhebungsweise ergeben: Ob zum Beispiel lediglich die von den Herstellern als ausgeliefert gemeldeten Stückzahlen zusammengerechnet werden oder ob geprüft wird, wie viele davon nicht nur in ein Lager bei einem Großhändler verschoben wurden, sondern tatsächlich einen Abnehmer fanden.
HP wies zudem in einer Stellungnahme darauf hin, dass nicht jede Statistik den Markt als Ganzes erfasse. IDCs berücksichtige zum Beispiel auch “das sehr wichtige Workstation-Segment und ist deswegen umfangreicher” – so HP.

Auf den weiteren Plätzen folgen sowohl bei Gartner als auch bei IDC Dell, Acer und Asus. Beiden Rankings zufolge erzielte Asus – neben Lenovo – als einziges Top-5-Unternehmen ein Plus gegenüber dem Vorjahresquartal. Weder IDC noch Gartner beziehen Tablets wie Apples iPad in ihre PC-Zahlen ein.
Weltweit haben PC-Hersteller im dritten Quartal 2012 insgesamt deutlich weniger Computer verkauft als erwartet. Laut IDC schrumpfte der Markt zwischen Juli und September gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent. Gartner ermittelte ein Minus von 8,3 Prozent. Die beiden Marktforschungsunternehmen waren zuvor davon ausgegangen, dass der Markt um 3,8 beziehungsweise 6,5 Prozent zurückgehen wird.
Laut Gartner wurden im dritten Quartal weltweit 87,5 Millionen PCs verkauft. In IDCs Statistik sind es 87,8 Millionen Stück. Laut IDC ist der Rückgang auf den zunehmenden Druck durch Tablets und Smartphones genauso zurückzuführen, wie auf die aktuell herrschende Unsicherheit in Bezug auf die Entwicklung der Weltwirtschaft und die Auswirkungen von Windows 8.
“Die Branche musste schon ein schweres zweites Quartal überstehen, aber das dritte Vierteljahr war noch schlimmer”, sagt Jay Chou, Senior Research Analyst bei IDC, in einer Pressemitteilung. “Eine schwache Weltwirtschaft sowie Fragen über die Sättigung des PC-Markts sowie Verzögerungen beim Austausch von Computern waren sicherlich Faktoren.”
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]