Microsoft-Patent macht Kinect zu Big Brother

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Microsoft will mit dem bisherigen Bewegungs-Erkennungs-Zubehör Kinect auch die Anzahl der Zuschauer erkennen und so die Preise für Online-Videobetrachtung abhängig von der Menge der Zuschauer machen – und “entsprechende Maßnahmen ergreifen, wenn es zu viele sind”.

Auch die Erkennung des Alters durch die Webcam ist im Patent erwähnt – so soll etwa die Jugendfreiheit von Inhaltsfreigaben ermittelt werden. Im Folgetext des Patents beschreibt der Hersteller viele Maßnahmen, die folgen könnten, zum Beispiel die Anzeige eines Fensters, in dem der Zukauf von Lizenzen angeboten wird.

Microsofts “Big Brother”-Patent für Kinect: Personenzahl und Alter werden durch Sensoren erfasst

Gizmodo bezeichnet das Patent als “beängstigend”, die britischen Kollegen von Techeye nehmen das Wort “creepy” in den Mund. Es sei eine bizarre Idee, die im Grunde eine Spielkonsole oder einen Computer in einen “Big Brother style monitoring screen” verwandle.

Wenn Microsoft diese Idee tatsächlich umsetzt, wird sie hierzulande wegen des Datenschutzes sicherlich nicht verkauft werden können – obwohl sie aus rein wirtschaftlicher Sicht durchaus reizvolle Optionen bietet. Eine “Kundenerkennung” etwa könnte die erfassten Gesichter direkt mit den gespeicherten Daten im CRM-System verbinden und so kundengerecht passende Produktangebote machen. Oder noch weiter gedacht, gleich das Kaufobjekt miterfassen und das Geld dafür automatisch abbuchen.

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