Studenten verzweitausendfachen DSL-Geschwindigkeit

BreitbandNetzwerke

Erst in den hinteren Zeilen des frohlockenden Berichts über den Glasfaser-Beschleuniger der britischen Bangor University findet sich die Einschränkung, man könne die “zukunftssichere” Beschleunigung der Breitbandnetze um das Zweitausendfache “mit denselben Kosten” wie bisher erreichen: Es muss sich um Glasfasernetze handeln, die bis ans Ziel reichen  – im Slang der Telekommunikationskonzerne ist das “FTTH”, also “Fibre to the Home” oder “FTTX” – “Glasfaser zu irgendetwas”, etwa zu Unternehmnsgebäuden oder Rechenzentren. Daran arbeiten schon zahlreiche Telekommunikationsunternehmen – auch in Deutschland.

Hinter den Ergebnissen der studentischen Arbeit steht Professor Jianming Tang der universtätseigenen “School of Electronic Engineering” mit seiner Technik des “Optical Orthogonal Frequency Division Multiplexing” (OOFDM).

Das Highspeed Lichtwellen-Multiplexing-Modem
Mit einem speziellen Modem werden die DSL-Geschwindigkeiten in Glasfaserkabeln massiv erhöht.

Um die wesentlich schnelleren Datenübertragungsraten zu verarbeiten, mussten spezielle Glasfaserkabelmodems gebaut werden – die aber “mit herkömmlicher preiswerter Technik” zusammengesetzt wurden, so die Universität in einem Video (siehe unten). Bis Videos 20 mal schneller übertragen oder Unternehmensbilanzen in einer Sekunde beim Finanzamt abgeliefert werden, dürfte es also nicht mehr allzulange dauern. Patente für das neue Lichtwellenleiter-Multiplexing habe man bereits beantragt. OOFDM-DSL anzubieten, ist offenbar nur noch ein politisches Problem – die Industrie möchte ihre Investitionen in die alten Kupferdraht-DSL-Leitungen erst einmal schützen.

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