Falsch vergebene Zertifikate ermöglichen Imitate von Google-Sites

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(Bild: shutterstock/Balefire)

Eine türkische Zertifizierungsstelle hat versehentlich fehlerhafte digitale Zertifikate ausgestellt, die für Angriffsversuche verwendet wurden. Mozilla, Microsoft und Google haben bereits reagiert und blockieren die gefährlichen Zertifikate.

Wie Google-Entwickler Adam Langley berichtet, entdeckte das Chrome-Team am Abend des 24. Dezember ein nicht autorisiertes Zertifikat für die Domain “*.google.com” und blockierte sie. Die weiteren Nachforschungen zeigten, dass das Zertifikat von einer Zwischenstelle ausgestellt worden war, die zur türkischen Zertifizierungsstelle TurkTrust verwies. Langley zufolge verliehen die fraglichen Zertifikate die volle Autorität zur Schaffung eines Zertifikats, um beliebige Websites zu verkörpern.

TurkTrust räumte daraufhin ein, versehentlich zwei Zwischenzertifikate (“Intermediate CA”) an Organisationen ausgegeben zu haben, die eigentlich nur reguläre SSL-Zertifikate erhalten sollten. Nach eigenen Angaben ist TurkTrust “das einzige ortsansässige Unternehmen in der Türkei, das von Microsoft (Internet Explorer), Mozilla (Firefox) sowie den Webbrowsern Opera und Safari anerkannt wird und dessen SSL-Serverzertifikate weltweit gültig sind”.

Fraglich ist allerdings, ob es dabei bleibt, nachdem alle bedeutenden Browserhersteller auf das Sicherheitsproblem aufmerksam wurden. Google hat als erste Maßnahme die falsch ausgestellten Zertifikate mit einem Chrome-Update blockiert und behält sich weitere Maßnahmen vor.

Microsoft hat inzwischen seine Certificate Trust List (CTL) aktualisiert, um Nutzer vor Schaden zu bewahren. Bei einer Windows-Installation ohne automatische Aktualisierung widerrufener Zertifikate sei ein sofortiges Update angeraten. Laut Microsoft wurde eines der fälschlicherweise ausgestellten Zwischenzertifikate benutzt, um “ein betrügerisches Zertifikat für *.google.com zu erzeugen”. Ein solches betrügerisches Zertifikat könne für Content-Spoofing, Phishing-Attacken oder Man-in-the-Middle-Angriffe gegen mehrere Google-Sites genutzt werden.

“Solche Zertifikate könnten Benutzer täuschen und Websites vertrauen lassen, die den Domaininhabern zu gehören scheinen, aber tatsächlich bösartige Inhalte oder Software enthalten”, heißt es bei Mozilla. Neben den beiden falsch ausgestellten Zertifikaten hat Mozilla für Firefox auch die Gültigkeit eines Rootzertifikats von TurkTrust aufgehoben – und in ihrem Sicherheitsforum diskutieren die Mozilla-Entwickler über weitere Maßnahmen.

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

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