Code.org soll dem Programmierer-Mangel Paroli bieten

Das Technikblog der New York Times hat sich damit auseinandergesetzt, dass die vielen neuen Techniken von den Jugendlichen gerne genutzt, aber nicht hergestellt werden. Sie dazu zu bewegen, selbst etwas zu entwickeln, sei gar nicht mehr so einfach.
Das dachten sich auch die Gründer von Code.org rund um den Investor Hadi Partovi in Seattle. Sie gründeten einen Internet-Dienst, der das Programmieren wieder cool machen will. Das Spielen mit Bits und Bytes hat offenbar zur Zeit einen Sex-Appeal wie die Buchhaltung – das will man ändern.

Partovi, bereits Berater und Investor bei Facebook, Dropbox und Airbnb, sah, welche Probleme die Technikunternehmen haben, um Nachwuchsprogrammierer zu finden. Das größte Problem der US-Technikindustrie sei eben der Mangel an Technikern, erzählte Partovi dem New Yorker Blatt, und sehe man Statistiken, erkenne man, dass im Jahr 2020 nur noch 400.000 Personen die passenden Fächer studieren werden – dass aber 1,4 Millionen Jobs für junge Talente in diesem Bereich bereitstehen werden.

Auf code.org zeigen die Macher Lernmöglichkeiten. Dem Bericht in der New York Times zufolge drehen sie gerade einen Kurzfilm dazu. In diesem sollen Technikgrößen wie Mark Zuckerberg, Bill Gates und andere Technikgrößen zu Wort kommen und erzählen, wie cool Programmieren eigentlich ist.
Und sie trommeln laut für eine Technikausbildung: Denn wer eine solche absolviert, könne gutes Geld verdienen. Technik-Know-how wird mit dem zweithöchsten Satz aller Berufsgruppen bezahlt, und die Zunahme an Arbeitsstellen im Bereich der Computerwissenschaften sei doppelt so hoch wie in allen anderem Bereichen.
Vor zehn Jahren waren Computer und Online noch “hip”, doch nun schließen immer weniger Studenten eine Ausbildung in Computerwissenschaften ab. Microsoft sendet sogar schon Programmierer in die High-Schools, um den Jugendlichen das Thema nahezubringen.
Code.org will Lehrer für Programmierung vermitteln – aber es sei verdammt schwer, Lehrer an den Schulen (einer der schlechtestbezahlten Jobs in den USA) davon abzuhalten, ihr Technikwissen für sich zu behalten und lieber in die Industrie zu gehen – wo sie weitaus mehr verdienen können.
Mit Code.org und dem neuen Film wolle man schließlich das stereotype Image des verrückten Computerfreaks auflösen, der sich zum Programmieren in den Keller setzt. Auch fröhliche und weibliche Programmierer, die viel miteinander kommunizieren, werden gezeigt.