Cloud Computing: Online-Check für Unternehmen

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Wenn es um Politik für Internet und Digitale Medien geht, dann machen bundesdeutsche Politiker bisher meistens keine sonderlich gute Figur. Allzu oft stehen in der Kritik für wenig durchdachte Initiativen und Gesetzesvorhaben. Wie jetzt gerade wieder beim Leistungsschutzrecht.

Da gehört es oft zu den angenehmeren Aufgaben, als Minister neue Projekte vorstellen zu dürfen. Das hat sich wohl auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gedacht, als er auf der CeBIT gemeinsam mit EU-Kommissarin Neelie Kroes und der Initiative “Deutschland sicher im Netz e.V.” (DsiN) deren Cloud-Scout vorgestellt hat.

Das Bundesinnenministerium hat die Schirmherrschaft von DsiN übernommen, deshalb der Auftritt des Ministers. Beim DsiN-Cloud-Scout handelt es sich um einen “herstellerunabhängigen und produktneutralen Online-Check für Unternehmen”, die sich mit dem Thema Cloud Computing beschäftigen.

Orientierungshilfe für kleine und mittelständische Unternehmen

Der Cloud-Scout soll kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Nutzung von Cloud Computing eine “Orientierungshilfe” geben. Der Schwerpunkt der Online-Beratung liegt dabei auf den Aspekten Datenschutz und IT-Sicherheit. Auch wirtschaftliche, technische und rechtliche Aspekte werden berücksichtigt.

Dazu muss der Nutzer die Webseite Cloud-Scout aufsuchen. Der Online-Check dauert etwa 10 bis 15 Minuten.

Die Website des DsiN-Cloud-Scout. Der Service frägt zuerst einige Daten des Unternehmens ab.
Die Website des DsiN-Cloud-Scout. Der Service fragt zuerst einige Daten des Unternehmens ab.

Keine Sicherheits-Analyse

Diktiert werden dabei “Berechtigungskonzepte, integrierte Sicherheitslösungen, Schutz der Zugriffsgeräte, Applikationssicherheit und Bedingungen an den Internetzugang”. Ziel des Online-Angebots ist es, einen ersten Einblick in das Thema Cloud Computing zu geben. Eine verbindliche Sicherheits-Analyse kann es aber nicht ersetzen.

Hinter dem Angebot stecken die Unternehmen Telekom, Microsoft Deutschland und SAP. Allesamt Mitglieder von “Deutschland sicher im Netz e.V.”.

Ein Motiv für die Initiative ist wohl auch, im Hightech-Standort Deutschland die Cloud Computing-Wirtschaft zu stärken. Bisher haben noch viele Unternehmen Bedenken. Sie wollen ihre Daten und Anwendungen nicht einem externen Anbieter anvertrauen. Vor allem, wenn dessen Rechenzentren außerhalb von Deutschland stehen.

Umfrage zum Cloud Computing-Know-how

Laut einer Umfrage von DsiN gibt es durchaus Beratungsbedarf. So arbeiten nur 16 Prozent der Unternehmen bereits mit der Cloud, und davon kennen 19 Prozent nicht einmal die Sicherheitsanforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen. 42 Prozent kennen diese immerhin teilweise.

24 Prozent der Unternehmen interessieren sich für Cloud Computing, davon sind aber nur 13 Prozent mit den Sicherheitsanforderungen vertraut. 57 Prozent kennen diese nur teilweise und 30 Prozent wissen nichts darüber. Bei solchen eklatanten Sicherheitsdefiziten kann die Anwesenheit des Bundesinnenministers sicher nicht schaden.

Umfrage

In welchem Umfang nutzt Ihr Unternehmen (Public) Cloud Computing?

Ergebnisse

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