Die fünf goldenen Regeln der betrieblichen Weiterbildung

Weiterbildung ist nur sinnvoll, wenn sie ein Ziel verfolgt. Der Schulungs- und Weiterbildungspolitik von Unternehmen liegt jedoch meist kein wirkliches System zugrunde Dabei müssen Unternehmen nur ein paar einfache Regeln befolgen, um tatsächlich Nutzen aus betrieblichen Schulungen und Weiterbildungen zu ziehen.

Rudolf Schuler, der Autor dieses Expertenbeitrags für ITespresso, ist Vertriebsleiter Zentraleuropa bei SilkRoad Technology, einem Anbieter von Talent-Management-Lösungen.
Weiterbildung ist nur dann sinnvoll, wenn sie ein Ziel verfolgt. Doch viel zu oft liegt der Schulungs- und Weiterbildungspolitik von Unternehmen kein wirkliches System zugrunde. Belegt werden häufig nur die Kurse, die gerade angeboten werden. Egal, ob sie die aktuellen Anforderungen erfüllen oder nicht. Dabei müssen Unternehmen nur ein paar einfache Regeln befolgen, um den größten Nutzen aus betrieblichen Schulungen und Weiterbildungen zu ziehen.
Regel 1: Ziele definieren
Ehe Weiterbildungsangebote gebucht oder erstellt werden, muss zuerst der Schulungsbedarf der Mitarbeiter ermittelt werden, um individuelle Entwicklungsziele festzulegen. Ausgangspunkt sollten die wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens und die Qualifikationen sein, die zur Erreichung dieser Ziele benötigt werden.
Anschließend wird auf Geschäftsführungsebene der übergeordnete Weiterbildungsbedarf definiert, der dann auf Abteilungsebene konkretisiert und umgesetzt werden muss. Bei der Planung sollten soweit möglich auch Ideen und Wünsche der Mitarbeiter berücksichtigt werden. Denn wenn das Team bei der Wahl der Inhalte ein Mitspracherecht hat, wirkt sich das positiv auf die Motivation aus.
Regel 2: Strategisch planen
Schulung und Weiterbildung bringen nur dann den gewünschten Erfolg, wenn sie ziel- und bedarfsgerecht sind. Unternehmen sind gut beraten, wenn sie bei der Planung prüfen, ob das vermittelte Wissen für ihre Mitarbeiter wirklich relevant ist. Auch der richtige Zeitpunkt ist wichtig. Zum Beispiel sollte eine Schulung zu einem Projekt, das erst in einem halben Jahr startet, auch erst kurz vorher durchgeführt werden.
Um gute Lernvoraussetzungen zu schaffen, muss auch die Vermittlungsform auf die Mitarbeiter abgestimmt sein. Nicht jeder sitzt gern in einem Kurs mit 30 Teilnehmern. Manche Mitarbeiter ziehen das eigenständige Lernen vor, zum Beispiel mit E-Learning-Programmen. Und m Idealfall wird in Schulungen und Weiterbildungen nicht nur fachliches Wissen vermittelt, sondern parallel auch die soziale Kompetenz – die sogenannten “Soft Skills” – ausgebildet.
Regel 3: Zentral steuern
Damit Weiterbildungsmaßnahmen die größtmögliche Wirkung entfalten, müssen sie von zentraler Stelle koordiniert werden. In einer wachsenden Zahl von Unternehmen übernehmen Personalentwickler diese Aufgabe. Sie stimmen den Schulungs- und Weiterbildungsbedarf mit dem Management ab, definieren in regelmäßigen Abständen die Entwicklungsziele und unterstützen die Mitarbeiter in ihrer individuellen Entwicklung.
Fehlt eine solche zentrale Steuerung und Verwaltung, ist es schwierig, den Überblick zu behalten und Prozesse effizient zu strukturieren. Der Personalentwickler steht in ständigem Kontakt mit den Mitarbeitern. Dadurch kann er eingreifen, wenn etwas schief läuft: Wird beispielsweise beim Seminar X die Kompetenz des Kursleiters wiederholt bemängelt, wird nach Alternativen gesucht.
Regel 4: Wissen archivieren
Die meisten Unternehmen vergessen, Weiterbildungsunterlagen und Lerninhalte zu archivieren oder anderen Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Das ist ein großer Fehler. Denn Mitarbeiter, die eine Schulung oder ein Training absolviert haben, können ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die Kollegen weitergeben, zum Beispiel in Form eines Webinars oder über firmeninterne Netzwerke.
Das fördert die Motivation und setzt neue Impulse frei. Gleichzeitig können auf diese Weise deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen realisiert werden. Es sollte generell geprüft werden, welche Lerninhalte das Unternehmen wiederverwenden beziehungsweise selbst bereitstellen kann und an welchen Stellen auf einen externen Anbieter zurückgegriffen werden muss.
Regel 5: Lernsysteme einführen
Der technische Fortschritt und die Globalisierung stellen Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. Unternehmen können nur Schritt halten, wenn sie Schulung und Weiterbildung gezielt planen, Prozesse strukturieren und Inhalte zentral verwalten und bereitstellen. Tabellen und Kalender reichen dafür nicht mehr aus.
Immer mehr Unternehmen setzen deshalb auf IT-Lösungen, sogenannte “Learning Management-Systeme”. Denn Software wie “GreenLight” sorgt für eine weitgehende Automatisierung des Weiterbildungsmanagements. So werden beispielsweise die hinterlegten individuellen Fähigkeiten der Mitarbeiter den Unternehmenszielen gegenübergestellt. Darauf aufbauend wird ein abgestimmtes Weiterbildungsprofil erstellt

GreenLight bietet eine flexibel einsetzbare Plattform zur Verwaltung von Lerninhalten, Teilnehmern sowie Ressourcen und ermöglicht die Verfolgung aller Lernprozesse inklusive Erfolgskontrolle. Unterschiedliche Lerninhalte können erstellt, erfasst, verbreitet und archiviert werden. Durch ein multilinguales Inhaltsmanagement und konfigurierbare Funktionen werden die Anwenderportale individuell auf die sprachlichen Anforderungen und das Corporate Design der Unternehmen abgestimmt.
Das Ziel von Schulung und Weiterbildung ist schließlich, dass alle etwas davon haben. Die Angestellten erweitern ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, was ihnen neue berufliche Perspektiven eröffnen kann, während das Unternehmen mit besser qualifizierten Mitarbeitern seine Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Darüber hinaus wird durch Weiterbildung die Bindung an das Unternehmen gestärkt und die Motivation erhöht, wenn Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich im Betrieb weiterzuentwickeln.

Der Autor
Rudolf Schuler ist Vertriebsleiter Zentraleuropa bei SilkRoad Technology. Das Unternehmen ist ein international tätiger Anbietern von im Saas-Modell bereitgestellten Werkzeugen für das Talentmanagement. Das Unternehmen wurde 2003 in den USA gegründet und hat weltweit 20 Niederlassungen. In Europa ist SilkRoad in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Dänemark vertreten.