Verbraucherzentrale NRW hat 30 Produktabo-Dienste geprüft

Beim sogenannten Abo-Commerce liefern Firmen regelmäßig Waren des täglichen Bedarfs in die Haushalte. Das Angebot reicht von Blumen über Unterwäsche bis zu Pralinen und Rasierklingen. Doch viele der Web-Abos überraschen mit Haken und Ösen. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Stichprobenuntersuchung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Laut den Verbraucherschützern gibt es in Deutschland derzeit rund 50 Firmen, die entsprechende Angebote unterbreiten. Dazu gehören zwar auch etablierte Firmen wie Amazon und der Sockenhersteller Falke, in der Regel seien es aber Start-ups, die darin ein Geschäftsmodell sehen.
“Um Reinfälle zu vermeiden, sollten Laufzeiten und Kündigungsfristen, Preise und Bezahlmöglichkeiten genau studiert werden”, mahnt die Verbraucherzentrale NRW. Die eine Hälfte der Anbieter arbeitete nämlich mit langfristigen Kundenbindungen von bis zu einem Jahr. Nur die Hälfte davon enden dann automatisch, andere verlängern sich automatisch wenn der Termin für die Kündigung verpasst wird – teilweise um ein ganzes weiteres Jahr.
“Verbraucherfreundlich agiert dagegen die andere Hälfte im Check. Hier verzichten die Onlinehändler komplett auf Mindestlaufzeiten. Spätestens nach der zweiten Lieferung ist der Ausstieg möglich. In aller Regel wird auch einzeln abgerechnet” loben die Verbraucherschützer.
Vorsicht sei dagegen bei der Vorkasse geboten: “Wer 358,80 Euro im Vorhinein berappt, dass ein Jahr lang jede zweite Woche 30 Saft-Orangen bei ihm eintrudeln oder gar 1169 Euro fürs gleichlange Steak-Abo, geht enorm ins Risiko. Floppt die Abo-Idee, sind nicht nur Obst und Fleisch perdu, sondern in der Regel auch die Vorkasse-Euros.”
Ohnehin sind die Preise vielfach ein wunder Punkt der Angebote: Bei einem Zahnbürsten-Abo, für das sogar einige Krankenkassen mit ihrem Logo werben lassen kommt alle drei Monate eine neue Zahnbürste – allerdings zum Preis von 12,99 Euro.