Behörden wollen IT-Technik in Autos einschränken

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Die Behörden in den USA haben eine Richtlinie für Automobilproduzenten herausgegeben, wie sie durch technische Einschränkungen das Fahren sicherer machen können, berichtet die New York Times.

AutoSmart-Navi
Lenkt vom Autofahren ab: Navigieren mit dem Handy. Neue Richtlinien sollen nun auch in den USA dafür sorgen, dass die Fahrer sich wieder auf die Straße konzentrieren.

In Deutschland gibt es das Verbot des Handy-Telefonierens ohne Freisprecheinrichtung im Auto schon länger. Hinzugekommen sind inzwischen zahlreiche andere Dinge, die vom Fahren ablenken können. 3D-Displays etwa, die Anzeigen in Navigationssystemen “echter” machen, so aber den Blick vom Straßenverkehr nehmen. Die Automobilindustrie liefert mittlerweile auch Facebook-Anbindung, Unterhaltungssysteme (die eigentlich für die Beifahrer gedacht sind), WLAN- oder stimmgesteuerte Autokontrollfunktionen und so weiter.

Studien bestätigen, dass die Nutzung der Geräte vom Fahren ablenkt. Die US-Einrichtung National Highway Traffic Safety Administration gab, um es auch den US-Bürgern und -Autoherstellern zu beweisen, zunächst eine solche Studie in Auftrag. Die bestätigte, dass die visuellen und motorischen Anstrengungen bei der Nutzung von Smartphones und anderen Geräten das Unfallrisiko verdreifachen.

Für Textmessages müssen die Fahrer ihre Augen durchschnittlich 23,3 Sekunden von der Straße abwenden. Die neuen Richtlinien sind freiwillig, empfehlen den Autoherstellern jedoch, ihre Systeme so einzuschränken, dass Fahrer bei der Technikanwendung ihre Augen nicht länger als zwei Sekunden von der Straße nehmen und insgesamt nicht mehr als 12 Sekunden wegschauen müssen.

Telekom Autoread
Auch, wenn das Smartphone in einer gesonderten Aufhängung im Auto hängt wie hier: Ein kurzer Blick auf die SMS statt auf die Straße könnte tödlich enden (Bild: Deutsche Telekom).

Die Regierungseinrichtung will, dass die Fahrzeugindustrie bei fahrendem Auto alle Dinge, die stärker ablenken, unterbindet. Textmessaging, Internet-Surfen, Videokommunikation und dergleichen sollen nach Erreichen der Aufmerksamkeitsgrenze nur noch funktionieren, wenn der Wagen steht.

Der 281 Seite lange Report deutet an, dass einige Regierungsstellen darüber nachdenken, entsprechende Gesetze zu verabschieden. Der Verband der Autohersteller, zu dessen Mitgliedern auch BMW, Mercedes-Benz USA, Ford, Porsche Nordamerika, Toyota, VW und Volvo zählen, will sich an die Regeln für die “In-Car”-Systeme halten und empfiehlt sie sogar. Er  weist jedoch darauf hin, dass die Maßgaben noch nicht für zusätzliche externe Geräte gelten.

Die Traffic-Agency arbeitet schon an  Guidelines dafür –  und weil der riesige US-Markt wichtig für die Hersteller ist, ist damit zu rechnen, dass auch sie an entsprechenden Sicherheitseinstellungen in ihrer Hard- und Software arbeiten. Zum “Flugmodus” vieler Handys könnte demnächst auch ein “Fahrmodus” für diverse elektronische Gerätschaften hinzukommen.

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