Telefonzellen bekommen als WLAN-Hotspots eine neue Chance

Telecom New Zealand hat sich entschlossen, landesweit Telefonzellen in WLAN-Hotspots umzubauen. Dafdür kommt Hardware des Anbieters Ruckus Wireless zum Einsatz. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurden seit Dezember 2012 in ausgewählten Urlaubsregionen erste Telefonzellen umgerüstet.

Nutzer, die sich anmelden wollen, müssen allerdings eine gültige neuseeländische Mobiltelefonnummer haben. Verbinden sie ihr Gerät mit einem der Hotspots fordert dieser sie mit einer Anmeldeseite auf, diese Nummer anzugeben. Der Anmeldecode wird dem Nutzer als SMS zugeschickt.
Benutzer können mit einer Mobilfunknummer bis zu fünf Geräte kostenlos mit dem Zugangspunkt verbinden. Die maximale tägliche Datenmenge pro Kunde liegt bei 1 GByte. Das Angebot soll jetzt auf mehr als 3000 Telefonzellen im ganzen Land ausgeweitet werden.
“Oft ist nicht die Technik das Problem für Netzbetreiber, sondern die Sicherung von Standorten, an denen leistungsstarke Technik inklusive Backhaul installiert werden kann”, erläuterte Selina Lo, Präsident und CEO von Ruckus Wireless. Der Backhaul, also die Anbindung ans Fernnetz, erfolgt in der Regel über DSL- oder ADSL-Breitbandleitungen. Dazu kann der Telekommunikationsanbieter auf die zu den Telefonzellen verlegten Kabel zurückgreifen.

Telecom New Zealand folgt damit dem Beispiel anderer Telekommunikationsgesellschaften. Beispielsweise haben PCCW in Hong Kong und Oi in Brasilien im Rahmen ähnlicher Projekte ihre Telefonzellen ebenfalls mit WLAN-Technik ausgerüstet.
In Deutschland fehlt es inzwischen nicht nur an Telefonzellen für ein derartiges Projekt, die Telekom hat auch andere Pläne: Sie will ihr Hotspot-Netz durch eine Kooperation mit Fon ausbauen. Wer bei Fon sein eigenes WLAN zur Verfügung stellt, kann im Gegenzug weltweit kostenlos bei anderen über einen Hotspot ins Netz gehen. Im Laufe des Sommers können auch Kunden des deutschen Telekommunikationsunternehmens diesen Dienst nutzen. 2,5 Millionen neue Hotspots will der so bis 2016 schaffen.