EU unterstützt europäische Chipfertigung mit 5 Milliarden Euro

Die Europäische Kommission hat ein Investitionsprogramm angekündigt, mit dem die Chipfertigung in Europa unterstützt werden soll. In den kommenden sieben Jahren werden dafür 5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Denselben Betrag soll die Privatwirtschaft beisteuern. Ziel ist es, Europas Anteil an der weltweiten Produktion von Halbleitern von 10 auf 20 Prozent zu verdoppeln.

“Ich möchte, dass sich unsere Chip-Produktion auf etwa 20 Prozent der Weltproduktion verdoppelt”, sagt Neelie Kroes, Vizepräsidentin der EU-Kommission, in einer Pressemeldung. “Ich möchte, dass Europa mehr Chips in Europa produziert als die Vereinigten Staaten im eigenen Land. Das ist ein realistisches Ziel, wenn wir unsere Investitionen richtig lenken.”
Unter anderem soll das Geld benutzt werden, um die Leistungsfähigkeit von Chips zu steigern. Die EU will mit dem Umstieg auf 450-Millimeter-Wafer aber auch die Produktionskosten senken. Heutige Chips werden aus Wafern mit einer Größe von 300 Millimetern hergestellt. Zuvor werden allerdings Investitionen für die Umstellung der Fertigungsanlagen benötigt.
Darüber hinaus will die EU die weltweit bedeutsamen Standorte Dresden, Grenoble sowie Eindhoven und Löwen ausbauen und besser mit den Standorten von europäischer Bedeutung – Cambridge, Kärnten, Dublin und Mailand – vernetzen. Die bessere Koordination von Forschung und Entwicklung und eine verstärkte grenzübergreifende Zusammenarbeit sollen ebenfalls zum Erfolg beitragen.
Die Halbleiterproduktion sei aber nicht nur für Computer von großer Bedeutung, sagte Kroes am Donnerstag bei einer Rede. “Das kann ich gar nicht genug betonen. Von Kommunikation bis Gesundheitsfürsorge, von Energie bis Transport, jedes Segment unserer Wirtschaft und jede Herausforderung für unsere Gesellschaft kann elektronische Innovationen benutzen und von ihnen profitieren.”
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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