Huawei kann sich Kauf von Nokia vorstellen

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Huawei Logo (Grafik: Huawei)

Huawei wäre für einen Kauf von Nokia, um damit sein Geschäft in Europa und den USA voranzubringen, durchaus offen. Das sagte Medienberichten zufolge Huawei-Spitzenmanager Richard Yu bei einer Pressekonferenz in London.

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Das Nokia-Forschungszentrum in Helsinki scheint in China Begehrlichkeiten zu wecken (Bild: Nokia).

“Wir erwägen solche Übernahmen; vielleicht gäbe es durch eine solche Kombination Synergien, aber es hängt natürlich von Nokias Einverständnis ab”, so Yu wörtlich. “Wir sind da ganz offen.” Firmen-Sprecher Bill Plummer stellt inzwischen ejdoch klar, das es keine derartigen Pläne gebe. Nokia wollte auf Nachfrage “Marktspekulationen” nicht kommentieren.

Übernahmegerüchte um Nokia gab es schon im vergangenen Jahr. Als Kaufinteressenten wurden Intel und Microsoft, aber auch Lenovo genannt. Von den aktuellen Spekulationen proffitierte nicht nur die Nokia-Aktie, auch das Blackberry-Papier kletteret in die Höhe, denn auch die Kanadier gelten bei den Börsianern als Unternehmen, dass inzwischen im Schoße eines großen Konzerns besser aufgehoben wäre.

Huaweis Mobiltelefone verkaufen sich in China gut, wo es im gemessen an den Stückzahlen derzeit hinter Samsung und Apple den dritten Rang einnimmt. Mit Nokia könnte es sich technisch im wachsenden Smartphone-Bereich verbessern und politisch möglicherweise Bedenken gegenüber chinesischer Technik im Westen ausräumen. Yu deutete der Financial Times zufolge aber auch an, dass Nokia als Huawei-Tochter Windows Phone aufgeben und zu Googles Android wechseln müsste.

Sollte es jemals zu einem konkrten Kaufangebot kommen, wäre zudem immer noch fraglich, ob die zuständigen Regulierungsbehörden der Transaktion zustimmen würden. Huawei ist schon einmal mit einer großen Übernahme abgeblitzt: Als die Chinesen den traditionsreichen, aber in arge Schwierigleiten geratenen Netzwerkanbieter 3Com übernehmen wollten, scheiterte das Vorhaben an den Aufsichtsbehörden. Da Nokia neben Technologien für mobile Endgeräte über das Joint Venture Nokia Siemens Networks auch Zugriff auf Technologien für Netzbetreiber hat, wäre das sicherlich ein Ansatzpunkt für die Aufsichtsbehörden.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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