Telefónica macht O2 mit dem Kauf von E-Plus zum Marktführer

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o2-e-plus (Bild: Telefónica)

Der O2-Mutterkonzern Telefónica will den – zumindest in Deutschland – größeren Mitbewerber E-Plus übernehmen. Er bietet dem niederländischen TK-Konzern KPN dafür fünf Milliarden Euro sowie einen Anteil an Telefónica Deutschland in Höhe von 17,6 Prozent. Die Transaktion mit KPN wird durch eine voll garantierte Kapitalerhöhung finanziert. Nach Abschluss der Transaktion wird Telefónica Anteile in Höhe von 7,3 Prozent von KPN erwerben.

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Bereits in der Vergangenheit hatte es mehrfach Verhandlungen zwischen O2 und E-Plus gegeben. Bislang konnten sich die Firmen jedoch nicht einigen. In den nächsten Wochen sollen die Anteilseigner von E-Plus über den Verkauf abstimmen. Das KPN-Management rät den Aktionären, sich für den Zusammenschluss auszusprechen.

Folgen sie dem Rat, gehen die Nummer drei und die Nummer vier des deutschen Marktes zusammen. 2012 hätte das fusionierte Unternehmen einen Umsatz von insgesamt 8,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. O2 verspricht sich durch den Kauf Synergieeffekte und Kosteneinsparungen zwischen 5 und 5,5 Milliarden Euro. KPN will sich nach dem Verkauf auf den niederländischen und belgischen Mobilfunkmarkt konzentrieren.

Natürlich müssen auch die Aufsichtsbehörden die Übernahme genehmigen. Laut Angaben der Bundesnetzagentur ist derzeit die Telekom mit 37 Millionen Kunden bei der Tochter T-Mobile der größte Anbieter im deutschen Markt. Vodafone komme auf 32,3 Millionen Kunden und E-Plus auf 23,9 Millionen. Die Telefónica-Tochter O2 zählt 19,3 Millionen Kunden. Zusammengenommen haben O2 und E-Plus mit 43 Millionen Kunden die meisten Mobilfunkkunden in Deutschland.

Mobilfunkanschlüsse in Deutschland
Laut Bundesnetzagentur ging im ersten Quartal 2013 die Zahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um rund 0,5 Prozent auf 112,7 Millionen zurück. Während Telekom, E-Plus und O2 die Zahl ihrer Anschlüsse steigern konnten hat Vodafone 11 Prozent eingebüßt. In absoluten Zahlen hat sich die Zahl der D2-SIM-Karten innerhalb eines Jahres um vier Millionen verringert (Grafik: Statista).

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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