Nutzer gehen zu leichtfertig mit Smartphone-Apps um

Das theoretische Verständnis von Datenschutz und der alltägliche Umgang mit den eigenen Daten passen noch nicht zusammen, so das Ergebnis einer Online-Umfrage, die Mediatest digital in Zusammenarbeit mit Testhub unter 558 aktiven Smartphone-Nutzern im deutschsprachigen Raum durchführte.
85 Prozent der Befragten würden aufgrund von Datenmissbrauch/-verlust von der Nutzung einer App absehen. Aber wenn die User trotz dieses eindeutigen Sicherheitsbewusstseins Social Apps wie Facebook oder WhatsApp anwenden, ist mehr als die Hälfte (51 Prozent) auch bei Bekanntwerden von Datenschutzverstößen nicht bereit, auf diese Apps zu verzichten.
Ein Gräuel für die Nutzer ist auch das Verständnis der Allgemeinen Geschäftsbedingungen: 78 Prozent der Befragten geben an, ihnen zuzustimmen, ohne sie gelesen zu haben. Dabei stellen die Klauseln in den AGB oft eine große Gefahr für persönliche Daten dar oder widerspiegeln zumindest ein anderes Rechtsverständnis, als es deutsche Nutzer erwarten.
Immerhin zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten informieren sich vor der Installation über die von der App angeforderten Berechtigungsanfragen. Den meisten Anwendern ist aber nicht bewusst, dass die angegebenen Berechtigungen oftmals nicht dem tatsächlichen Datenverkehr der App entsprechen. Nur 21 Prozent fühlen sich gut darüber informiert, wieso bestimmte Berechtigungen abgefragt werden.
Über die Hälfte erklärte sich bereit, mehr für Apps zu bezahlen, wenn diese hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit vertrauenswürdig sind. 95 Prozent würden zudem die Kennzeichnung von Apps mit Gütesiegeln wie dem “Trusted-App“-Zertifikat begrüßen. Das kostet App-Hersteller zwar Geld, bürgt aber laut Zertifikatsaussteller Mediatest für die Qualität der mobilen Anwendung.
