MHL 3.0 könnte DisplayPort gefährlich werden

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MHL 3.0

Das MHL-Konsortium hat Ende August Version 3.0 des Mobil-Bildübertragunsstandards verabschiedet. Jetzt ist er bei den Herstellern in Prüfung und könnte bald dem DisplayPort-Standard gefährlich werden, meint Danny Kuo von Digitimes Research.

MHL-Stecker auf HDMI-Buchse

Von den neun neuen Features seien immerhin sieben wirkliche Verbesserungen. Die restlichen zwei würden nur das Vorhandene verstärken. Das ergänzte MHL unterstützt nun Auflösungen von 3840 mal 2160 mit 30 Bildern pro Sekunde bei gleichzeitiger Übertragung mehrerer Streams. Bei der Ausgabe sollen nun auch mehrere Bildschirme simultan bedient werden können.

Das Remote-Control-Protokoll (RCP) wurde verbessert und unterstützt jetzt Peripheriegeräte wie Mäuse, Tastaturen und Touchpanel. Auch beim Ton dreht die Standardisierungsergänzung auf: Übertragen wird erweiterter 7.1 Surround Sound in Dolby-TrueHD-Qualität. Das alles geht bei manchen Content-Anbietern nicht ohne Kopierschutz: MHL 3.0 soll den DRM-Standard HDCP 2.2 unterstützen.

Das Aufladen der Mobilgeräte muss nicht mehr nur über USB passieren: Das neue MHL erlaubt Stromzuführung mit bis zu 10 Watt. Damit holt MHL gegenüber dem “Mobility DisplayPort” MyDP in vielen Bereichen auf, übertrifft in anderen – wie der Unterstützung mehrerer UltraHD-Formate und der 10-Watt-Aufladung – sogar den Mitbewerber.

Die DisplayPort-Initiatoren müssten sich nun anstrengen, meint Digitimes-Resarch-Mann Kuo. Auch, wenn sich die Ideen und Geschäftsstrategien unterscheiden – das MHL-Konsortium ist der Content-Industrie gesonnener als die im DRM-Bereich eher passiven DisplayPort-Macher – erhöhe sich der Druck, Neues zu liefern.

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