Microsoft entwickelt ebenfalls eine Alternative zu den Browser-Cookies

BrowserWorkspace
(Bild: shutterstock / Michael H Reed)

Die Tage der Browser-Cookies scheinen bald gezählt zu sein: Microsoft entwickelt laut einem Bericht von AdAge zurzeit eine technische Alternative zu den kleinen Textdateien, die heutzutage für die wiederholte Erkennung eines Webseitenbesuchers eingesetzt werden. Der Bericht stützt sich dabei auf eine Quelle, die Microsoft zwar nahe stehe, jedoch nicht in der Öffentlichkeit über die Vorhaben des Konzerns sprechen dürfe.

Mit der neuen Technik wollen die Redmonder die Nachverfolgung des Nutzerverhaltens im Internet anscheinend auch auf windowsbasierte Smartphones und Tablets sowie ihre XBox-Spielkonsole ausdehnen. Damit wäre Microsoft das zweite Unternehmen, das an einem alternativen Nutzertracking arbeitet. Google werkelt nämlich offenbar ebenso an einer Cookie-Alternative namens AdID. Diese soll künftig nur denjenigen Werbefirmen und Anzeigennetzwerken zur Verfügung stehen, die sich zur Einhaltung bestimmter Grundregeln verpflichten.

Cookies (Bild: CNET UK)

Bis die neue Tracking-Technik auf den Markt kommt, kann es allerdings noch etwas dauern. Die Entwicklung befindet sich dem Bericht zufolge im Anfangsstadium und es gebe noch keinen konkreten Fahrplan bis zur Veröffentlichung. Ein Microsoft-Sprecher bestätigte die Angaben zumindest indirekt. “Wir stimmen zu, dass es wichtig ist, über das Cookie hinauszugehen”, sagte er. “Einen Weg zu finden, der die Interessen von Verbrauchern respektiert, ist unsere Priorität.”

Im Allgemeinen haben Cookies die Funktion, das Surfverhalten von Anwendern auf bestimmten Websites zu speichern und nachzuverfolgen. Werbefirmen nutzen dies, um mehr über die Vorlieben der Verbraucher zu erfahren und ihnen entsprechend zielgerichtete und personalisierte Werbeinhalte zu offerieren. Manche Werbetreibende setzen darüber hinaus Cookies von Drittanbietern ein. Diese erlauben das Nutzer-Tracking über mehrere Webseiten hinweg und sind somit besonders geeignet, die Privatsphäre eines Nutzers zu verletzen. Alle relevanten Browser beinhalten zwar eine sogenannte Do-Not-Track-Option, die Werbeanbieter und Websites darüber informiert, dass die Nachverfolgung der Internetaktivitäten unerwünscht ist. Allerdings wird dieser optionale Tracking-Schutz nicht von allen beachtet. Der Branchenverband Digital Advertising Alliance zog sich im vergangenen Monat sogar aus dessen Entwicklung zurück.

Cookies haben aber auch sinnvolle Anwendungsbereiche, die in etwaigen technischen Alternativen ebenfalls implementiert werden müssten. So speichern sie beispielsweise Nutzernamen und Passwörter, damit sich ein Anwender nicht bei jedem Besuch einer Site erneut anmelden muss.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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