Interview: Fujitsus Tablet-Strategie für Firmen


ITespresso: Was sind die wichtigsten Merkmale eines Tablets für den geschäftlichen Einsatz?
Melzig: Solche Tablets sollten Produkteigenschaften besitzen, die genau auf Geschäftsanwender zugeschnitten sind: gute Ergonomie, ein entspiegeltes Display, eine griffsichere Oberfläche, das Vermeiden von Hotspots, Managementfähigkeit und lange Akkulaufzeiten.
Außerdem braucht man in Firmen robuste Geräte, die die typischen Nutzungszeiten von bis zu drei Jahren ohne Schaden überstehen. Sicherheitsfunktionen wie ein Fingerprintsensor oder ATP (Advance Theft Protection) sichern den mobilen Einsatz ab und helfen, den Anforderungen des Bundesdatenschutzgesetz gerecht zu werden und so vor allem den optimalen Schutz der Kundendaten zu gewährleisten – ein Thema, das durch die aktuelle öffentliche Sicherheitsdiskussion immer wichtiger wird. Durch ATP ist es zum Beispiel möglich, Daten auf einem gestohlenen Tablet über SMS oder automatisch via Timer zu löschen.
ITespresso: Welche dieser Merkmale sind unverzichtbar, welche sinnvoll, aber nicht unbedingt nötig?
Melzig: Der Arbeitsplatz ist nicht mehr mit einem einzigen Ort – dem Büro – gleichzusetzen. Stattdessen arbeiten wir von zu Hause, von unterwegs, im Café und am Flughafen. Das Mitarbeiterprofil definiert die Anforderungen an den mobilen Begleiter im B2B-Umfeld.
Grenzenlose Konnektivität durch LTE, UMTS, WLAN, Bluetooth, NFC und GPS hilft den Reisenden. Anwender, die ihre Tablets nur auf dem Unternehmensgelände nutzen, benötigen eventuell auch nur WLAN, Bluetooth und NFC.
ITespresso: Wie kann man als IT-Manager privat angeschaffte Tablets für Businesszwecke anpassen?
Melzig: Mit Managed Mobile Services unterstützt Fujitsu BYOD (Bring your own device) in Unternehmen, die mindestens 100 Smartphones oder Tablets einsetzen. Managed Mobile Services verwaltet die Geschäftskommunikation und schützt das ganze Gerät. Dadurch können die Sicherheitsrichtlinien der Unternehmen direkt umgesetzt werden.

Wechselt der Mitarbeiter das Unternehmen, werden durch selektives Löschen nur die Daten des Unternehmens vom Gerät entfernt. Seine privaten Apps und Daten stehen dem Mitarbeiter nach wie vor zur Verfügung.
ITespresso: Ist Android als Betriebssystem aus Sicht des IT-Managers ebenso gut für Tablets geeignet wie Windows 8?
Melzig: Wir stellen mit beiden Betriebssystemen die professionelle Bereitstellung und Manageability der Clients sicher, daher stellt sich für uns diese Frage nicht. Die entscheidenden Auswahlkriterien sind der Einsatzzweck und das IT-Budget.
ITespresso: Spielt Design im Businessbereich eine große Rolle?
Melzig: Warum konnten Tablets bei Ärzten, Managern und Vorständen so schnell Einzug halten, bevor es das notwendige Mobile Device Management gab, um den Einsatz und Kundendaten abzusichern?
Lassen Sie mich hierzu den japanischen Industriedesigner Kiyoshi Sakashita zitieren: “Design steht heute vor Funktion und Preis an erster Stelle.” Design und “Lifestyle” sidn also entscheidende Kaufkriterien – sowohl im B2C- als auch im B2B-Segment.
ITespresso: Bringen Tablets tatsächlich echten Nutzen oder ist da nicht auch eine Menge Hype dabei?
Melzig: Tablets eignen sich sehr gut für den Einsatz in hochgradig mobilen Umgebungen. Dazu gehören neben den genannten Beispielen auch die fertigende Industrie und Produktion sowie jede Art von Außendienst.
Fujitsu betreut und berät seine Kunden umfassend dazu, welche Prozesse zum Beispiel sinnvoll auf Touch-Anwendungen migriert werden können. Dadurch können Unternehmen ihre Effizienz erhöhen, Kosten einsparen und gleichzeitig die Weichen im Sinne von Big Data stellen.
