Europol beschlagnahmt im Kampf gegen Produktfälscher 690 Domains

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In einer mit Polizeieinheiten aus den USA und Hongkong koordinierten Aktion hat Europol 690 Domains beschlagnahmt, deren Betreibern der Vertrieb von Produktfälschungen vorgeworfen wird. Die “Project Cyber Monday IV” genannte Operation hat schon Tradition: Im Vorjahr waren ebenfalls am Montag nach Thanksgiving, in den USA und immer mehr auch in Europa ein Tag der Online-Schnäppchen, bereits 132 Domains beschlagnahmt worden.

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Europol-Hinweis auf einer beschlagnahmten Website (Bild: via TechWeekEurope)

Dieses Jahr wurden insgesamt 690 Domains beschlagnahmt. Davon wurden 297 in den USA gehostet, 393 in Europa, genauer gesagt in Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Rumänien, Spanien und Ungarn. Eine deutsche Site befindet sich nicht darunter. Wer eine der beschlagnahmten Sites ansurft, findet dort jetzt einen Hinweis der Polizeibehörden.

Beobachter gehen dennoch nicht davon aus, dass das geschäft mit Produktfälschungen nachhaltig gestört wird. “In einer Marktwirtschaft gibt es da keine endgültige Lösung – wenn Güter einen Wert besitzen, wird auch jemand versuchen die Nachfrage der Verbraucher auszunutzen, indem er scheinbar das gleiche Gut billiger vertreibt”, kommentiert Mark Owen von der Anwaltskanzlei Taylor Wessing. “Wie einen Straßenhändler ohne Lizenz kann man die Produktpiraten vorübergehend vertreiben, aber eine Ecke weiter bieten sie ihre Waren erneut an.” Er erwartet zudem nicht, dass die internationale Maßnahme viele Verhaftungen nach sich ziehen wird.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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