European Venture Contest zeichnet IT-Innovatoren aus

Der siebente European Venture Summit (EVS) zeigte, dass Innovationen nicht nur im Silicon Valley entstehen. Auch im nach außen hin etwas langsamer erscheinenden Europa tummeln sich zahlreiche Geldgeber, kreative Techniker und vermittelnde Politiker. In den Bereichen IT, Telekomunikation aber auch in Cleantech und LifeScience bewiesen das zahlreiche der nach Düsseldorf angereisten Unternehmer.
Eine Jury aus über 100 Wagniskapitalgebern und Business Angels wählte während der Zwei-Tages-Veranstaltung die 25 besten Geschäftsideen aus. 120 präsentierende Unternehmen, die Finalisten aus den mehr als 800 Bewerbern, hatten je acht Minuten Zeit, den Venture-Capital-Firmen ihre Geschäftsidee, die technische Entwicklung dahinter, die Anpassbarkeit auf unterschiedliche Markterfordernisse und die Potenziale nahezubringen.
Unter den Gewinnern der Informationstechnik-Kategorie finden sich auch mehrere deutsche Anbieter. Das Berliner Start-up EvoMob beispielsweise passt über seine Cloud-Plattform automatisch Webdesigns an das genutzte Gerät an – es baut die aufgerufenen Seiten quasi “on the fly” so um, dass sie optimiert sind.
Das dänische Projekt Hello World Mobile fasst die Netze zahlreicher Telekommunikationsunternehmen in ein einziges internationales, virtuelles Netz mit skalierbarer Infrastruktur zusammen. Welcher Telekom-Carrier hinter den genutzten Bestandteilen steht, braucht den Nutzer dann nicht mehr zu interessieren.
Vialight Communications aus Gilching bei München benutzt Laserlicht zur schnellen Datenkommunikation in der Luft. So können etwa zwei fliegende Hubschrauber Daten sicherer miteinander austauschen als über herkömmliche Funkmethoden – und das ohne auf Funkfrequenzfreigaben oder Zusatzkosten achten zu müssen.

Die italienische Firma HiCare Research bietet ein Tool, das Business Intelligence und Corporate Performance Management verbindet und so erlaubt, maßgeschneiderte Unternehmensleistungsprüfungen zu erzeugen.
Aus Mazedonien schaffte es mit iVote schließlich ein Service, der sich um Wahlmanagement im politischen Sinne, aber auch um E-Commerce-Auswahl der Käufer kümmert. Genutzt wurde die Onlinesoftware beispielsweise für die Organisation der Wahlen im Kosovo.
Der belgische Anbieter nCentric ist mit seinen 400 Mitarbeitern und Millionenumsätzen kein Start-up mehr – eher eine der schnellstwachsenden Software- und Service-Anbieter in Europa. Er liefert Produkte, die helfen, in verschiedenen Geschäftsbereichen immer die passenden Vertriebs- und Erfolgskontrollen zu finden.

Mit der dänischen Mobil-App Passnfly trägt der Fluggast quasi seine Boardingkarten im Smartphone immer mit sich. Die App erlaubt auch Sitzplatzumbuchungen und verschiedene Zusatzservices. Sie gleicht sich mit den Flugsystemen mehrerer Airlines ab.
Konsumentenorientiert zeigt sich die “persönliche TV-Plattform” bhaalu der belgischen Fima Right Brain Interface. Die Mischung aus tragbarem Fernsehempfänger, digitalem Videorekorder und Programm-Personalisierer zeichnet im Grunde alle Sendungen über das Internet auf. Wer was wann und in welcher Auflösung (etwa HD) sehen will, lässt sich dann auswählen. Was er wie findet, zeigt dem Nutzer ein kollaborativer Fernsehguide – die Fernsehzeitung mit Empfehlungen und Beschreibungen kommt dabei also aus der Crowd.