Nokia präsentiert Smartphone-Familie mit Betriebsysstem Nokia X

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Nokia X und XL-800

Nokia hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona sein Android-Smartphone Nokia X präsentiert. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine komplette Familie, die auch zwei Modelle namens Nokia X+ und Nokia XL umfasst. Das Mobilbetriebssystem Nokia X, das der finnische Hersteller um Komponenten aus Windows Phone und Asha erweitert hat, baut auf Android 4.1 auf.

Nokia X und Nokia XL
Die Modelle Nokia X und XL zählen – genau wie das Nokia X+ – zur neuen Smartphone-Familie der Finnen (Bild: News.com).

Wie bereits bekannt war, kommt das Nokia X mit einem 4-Zoll-Display mit einer Auflösung von 800 mal 480 Bildpunkten sowie einer 1 GHz schnellen Snapdragon-CPU mit zwei Kernen. Dafür verlangt Nokia in Europa 89 Euro. Das X+ bringt dagegen vor allem mehr Speicherkapazität, während das Nokia XL über einen 5 Zoll großen Screen, eine rückseitige 5-Megapixel-Kamera sowie eine Front-Cam mit 2 Megapixeln verfügt.

Das Mobilbetriebssystem haben die Finnen ebenfalls “Nokia X” genannt. Dieses besitzt nicht nur die Open-Source-Basis von Android, sondern enthält auch einen Windows-Phone-ähnlichen Startbildschirm, der mit Live Tiles kommt. Diese lassen sich neu anordnen und in der Größe verändern.

Im Gegensatz zum Microsoft-OS können jedoch nicht alle Kacheln dynamisch modifiziert werden. Auch die Effekte fallen etwas bescheidener aus. Und der unter dem Bildschirm gelegene Home-Button kann zusätzlich für die “Zurück”-Navigierfunktion genutzt werden.

Der darunter liegende, zweite Screen ist hingegen der Asha-Reihe mit dem Betriebssystem S40 nachempfunden. Dort trug er den Namen Fastlane. Nun bringt er einen Stream mit sämtlichen Aktivitäten und Apps auf den Bildschirm, unter anderem Benachrichtigungen sowie Statusänderungen. Die Mehrzahl der Basis-Apps stammt ebenfalls von Nokia und Microsoft. Während Nokia seinen Kartendienst Nokia Here sowie den Musikdienst Mix Radio beisteuert, liefert Microsoft seine Anwendungen OneDrive, Outlook und Skype. Gespräche mit der VoIP-App ins Festnetz sind überdies im ersten Monat in mehr als 60 Ländern kostenlos.

Obwohl die Nokia-X-Modelle Google Play nicht unterstützen, sind die Nutzer nicht zwangsläufig von Nokias Android-App-Store abhängig: Vielmehr können sie alternative App Stores aus Russland und China verwenden. In Frage kommen dabei etwa Yandex oder 1Mobile.

Mittels sogenanntem Sideloading – wofür in den Einstellungen beim Punkt “Sicherheit” “Unbekannte Herkunft – Installation von Apps aus anderen Quellen als dem PlayStore zulassen” ein Häkchen gesetzt sein muss – lassen sich aber sowieso beliebige Android-Apps aufs Smartphone spielen. Solange die entsprechende App zu Android 4.1 kompatibel ist, scheint es in technischer Hinsicht keine Beschränkungen zu geben.

Das Basismodell Nokia X ist 10 Millimeter dick und wiegt 129 Gramm. Die integrierte 3-Megapixel-Kamera beinhaltet weder Blitz noch Leuchte. Dank des verbauten 1500-mAh-Akkus kann der Nutzer laut Nokia bis zu 10,3 Stunden am Stück per UMTS telefonieren. Die standardmäßige Speicherkapazität von 4 GByte lässt sich mit Hilfe einer MicroSD-Karte um maximal 32 GByte erweitern.

Das Nokia X-Grundmodell ist auch das erste der Familie, das zum Verkauf angeboten wird. In der ersten Märzwoche soll es in Ägypten, Brasilien, China, Indonesien, Mexiko, Pakistan, Polen, Russland, Thailand und Vietnam erhältlich sein.

Mit einem Preis von 89 Euro richtet es sich primär an Smartphone-Erstkäufer. Das X+ kostet 99 Euro, das XL wird für 109 Euro zu haben sein. Beide sollen allerdings erst im zweiten Quartal in den Handel kommen.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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