Vodafone Secure Call soll Merkel-Phone Firmen zugänglich machen

Vodafone und Secusmart stellen zur CeBIT 2014 die Verschlüsselungs-App Secure Call vor. Sie richtet sich ausdrücklich an Unternehmen im Mittelstand, die um ihr geistiges Eigentum fürchten. Sie sollen dieselbe Qualität der Verschlüsselung wie im Kanzler-Phone. Einen Preis für die Sicherheits-App hat Vodafone noch nicht genannt, aber versprochen, dass sie “günstig” sein wird.
Die Entwickler der App nutzen die vom BSI zugelassenen Secusuite for BlackBerry 10. Sie wurde im vergangenen Jahr auf der CeBIT vorgestellt und soll nicht nur Telefonate und SMS, sondern auch das Surfen im Internet sowie die persönlichen Daten des Anwenders wie Termine, Notizen und Kontakte schützen. Sie kommt unter anderem im sogenannten Kanzler-Phone zum Einsatz.
Die App Secure Call stellen Unternehmen und Privatpersonen Sprachverschlüsselung plattformunabhängig zur Verfügung. “Mit Secure Call schmieden wir eine wirksame Waffe gegen Lauschangriffe – für alle, denen der Schutz ihres geistigen Eigentums besonders am Herzen liegt”, so Vodafone CEO Jens Schulte-Bockum. Er erklärt zudem, mit Secusmart habe Vodafone den idealen Partner gefunden.
Wobei diese Partnerschaft nicht ganz neu ist. Beide arbeiten bereits seit gut zwei Jahren hinsichtlich einer Verschlüsselungs-SIM-Karte zusammen. Das Vodafone-Angebot Secure SIM wurde zusammen von den beiden Partnern mit Giesecke & Devrient entwickelt und erstmals zur CeBIT 2011 als Pilotprojekt gezeigt. Allerdings scheint es den Projektstatus immer noch nicht verlassen zu haben, erklärt Vodafone doch, es sei “demnächst verfügbar”. Möglicherweise hat man aber mit der App einfach auch einen unkomplizierteren und leichter gangbaren Weg gefunden.
“Secure Call wird Gespräche genauso sicher verschlüsseln wie unser Kanzler-Phone. Die App ist außerdem auf den wichtigsten Betriebssystemen einsetzbar. Das macht sie für Unternehmen besonders einfach. Mit Secure Call kann bald jedermann so sicher wie unsere Regierung telefonieren”, wirbt Secusmart-Chef Hans-Christoph Quelle.
Die Deutsche Telekom hatte zum Mobile World Congress Ende Februar in Barcelona eine Sicherheitsoffensive für Smartphones angekündigt. Der Konzern hat bereits im Sommer 2012 das Tochterunternehmen Trust2Core gegründet, das die Technologie SIMKo3 entwickelt hat.
Die ist nicht nur für Smartphones gedacht, ein Prototyp des Sicherheitskonzeptes für Tablets wurde im Herbst 2013 zur Fachmesse it-sa gezeigt. Eine Lösung für das Mobil-Betriebssystem Android hat Trust2Core bereits vorgestellt. Grundprinzip ist ein Mikrokern, der nach dem Einschalten des Handys geladen wird und zwar, noch bevor das Betriebssystem startet.
Ebenfalls auf der CeBIT zeigen zudem das Berliner Unternehmen Snom Technology (Halle 13, Stand C42) und die Tiptel GmbH aus Ratingen (Halle 13, Stand D58) für erhöhte Sicherheit abgeänderte Versionen von Festnetztelefonen. Das SecuGATE-LV1 Snom Edition ist eine abgeänderte Version des IP-Telefons Snom 760, soll aber mehr Sicherheit durch Kryptographie-Karten liefern. Wie das bereits verfügbare IP-Festnetz-Telefon besitzt es ein 3,5-Zoll-Farb-Diplay, Gigabit Ethernet, zwei USB-Ports, HD-Audio und 16 Multifunktionstasten.
Das Telefon wird allerdings erst im Herbst erhältlich sein – und auch dann nur für Abnehmer, die eine Sicherheitsfreigabe durch Behörden vorweisen können. Das als SecuGATE LV 1 Tiptel Edition 3130 bezeichnete Gerät des Anbieters aus Ratingen ist eine abgeänderte Variante dessen Topmodells 3130, zudem ist eine Verschlüsselungsvariante des Modell 3120 erhältlich.
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