Microsoft SQL Server 2014 ist nun im RTM-Stadium

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MS-SQL-Server-640

Microsoft hat die 2014er-Version seines Datenbankmanagementsystems SQL Server fertiggestellt. Die Software ist dann ab 1. April erhältlich.

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Eine integrierte In-Memory-Technik namens Online Transaction Processing (OLTP) gilt als die signifikanteste Neuerung. Sie soll die Performance laut Microsoft um das Dreißigfache steigern können, ohne dass Änderungen an Hardware oder Code notwendig werden. Die Technologie wurde unter dem Namen “Hekaton” entwickelt und ist in SQL Server als Ergänzung zu bereits länger vorhandenen In-Memory-Funktionen für Business Intelligence und Data Warehousing gedacht.

Das Microsoft SQL Server Team kooperierte für Hekaton über fünf Jahre hinweg mit der Database Group von Microsoft Research. Als Repräsentant der Microsoft-Forschungsabteilung erklärt Paul Larson in einem Artikel zur Entstehungsgeschichte, dass traditionelle Datenbankkonzepte “davon ausgehen, dass Daten auf Disks liegen und auf Disk-Pages gespeichert sind. Das sorgt für eine Menge Zusatzaufwand, wenn man auf Aufzeichnungen zugreift. Leben die Daten vollständig im Speicher, können wir weit, weit einfachere Datenstrukturen nutzen. Die Index-Datenstrukturen und Storage-Strukturen von Hekaton sind nach dem Konzept optimiert, dass im Falle der als Memory-optimiert geltenden Tabellen alle Aufzeichnungen im Memory lagern.”

Um Komplikationen bei der Skalierung zu vermeiden, hat das für Hekaton zuständige Team Mechanismen für parallele Änderungen an einem Datensatz entwickelt. Hierbei wandten sie sich von dem Verteilungsansatz ab, in welchem eine Mehrkern-CPU ein verteiltes System darstellte, und fokussierten sich stattdessen auf ein sogenanntes Konzept ohne Sperren. Jene Sperren sollen in der Regel Datenkorruption vorbeugen, indem sie gleichzeitige Modifikationen an einem einzigen Datensatz verhindern.

Hekaton ist allerdings nur in der Enterprise-Version von SQL 2014 enthalten. Die Varianten Standard, Web, BI und Express werden hingegen ohne die neue In-Memory-Technologie ausgeliefert. In einem Video auf Youtube gibt Microsoft weitere Erklärungen zur Funktionsweise von Hekaton

Gleichzeitig entwickelten die Forscher der Research Database Group in Kooperation mit der Communication and Storage System Group ein Indizierungssystem namens Bw-tree. Es ermöglicht schnelle Zugriffe auf die Daten und sorgt für eine bedeutend verbesserte Prozessor-Cache-Performance. Aus diesem Grund hat Bw-tree ebenfalls Eingang in die finale Version von SQL Server 2014 gefunden.

Darüber hinaus wollten die Microsoft-Mitarbeiter auch ein einfacheres und nahtloseres Backup via Windows Azure erreichen. Daten, die im eigenen Rechenzentrum vorgehalten werden, sollen dergestalt auf Instanzen-Ebenen in der Cloud gespeichert werden, dass Disaster Recovery ohne weiteres möglich wird. Backups dieser Art lassen sich dann automatisch kreieren oder auch manuell anstoßen. Zur Not kann die Wiederherstellung der Daten in Form einer Windows Azure Virtual Machine erfolgen.

Malin Weiss, beim schwedischen Start-up Speedment für den deutschsprachigen Raum verantwortlich, erklärt im Videointerview mit ITespresso im Startup-Bereich CODE_n der CeBIT 2014, wie das Unternehmen relationale Datenbanken um ein Vielfaches beschleunigt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.com]

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