Ab Juni ist beim Cloud-Speicherdienst Ubuntu One Schluss

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Canonical schaltet den Cloud-Speicherdienst Ubuntu One zum 1. Juni ab. Nutzer können bis zum 31. Juli ihre Daten herunterladen. Danach werden sie gelöscht. Zusätzlichen Speicher oder Musik kann über den Ubuntu One Store bereits nicht mehr gekauft werden. Von der Abschaltung sind die in Ubuntu One integrierten Single-Sign-on-, Bezahl- und Datenbankdienste nicht betroffen.

Aufgrund zu starker Konkurrenz stellt Canonical seinen Cloudspeicherdienst Ubuntu One ein (Screenshot: Steven J. Vaughan-Nichols/ZDNet.com).
Canonical stellt seinen Cloud-Speicherdienst Ubuntu One ein (Screenshot: Steven J. Vaughan-Nichols/ZDNet.com).

Als Grund für die Schließung gibt Canonical an, nicht mehr mit Dropbox, Google Drive oder anderen, günstigeren Cloudspeicher-Angeboten mithalten zu können. “Der offene Storage-Krieg lässt uns keinen Raum für die Zukunft, insbesondere da andere Services jetzt schon 25 bis 50 GByte kostenlos anbieten”, schreibt Canonical-CEO Jane Silber in einem Blogeintrag. “Wenn wir einen Dienst anbieten wollen wir, dass er weltweit konkurrieren kann. Wollten wir dies weiterhin für Ubuntu One sicherstellen, würde dies höhere Investitionen verlangen, als wir bereit sind zu leisten. Daher haben wir uns entschieden, stattdessen in die Entwicklung der absolut besten offenen Plattform zu investieren und die besten Services und Inhalte unserer Partner hervorzuheben.”

Ubuntu One startete im Mai 2009 in einem geschlossenen Betatest. In eine Linux-Distribution integrierte Canonical den Cloud-Dienst erstmals in Ubuntu 9.10. Alle Nutzer erhielten 5 GByte Speicher kostenlos. Für 3,99 Dollar pro Monat konnten Nutzer über Ubuntu One Music die Musikstreaming-Funktion und 20 GByte zusätzlichen Speicher verwenden.

Zum Vergleich: Google bietet nach der jüngsten Preissenkung im März Nutzern seines Cloud-Speichers Drive 100 GByte für 1,99 Dollar an. 15 GByte sind kostenlos erhältlich. Bei Mega erhalten Anwender sogar 50 GByte gratis.

In der kommenden Ubuntu-Version 14.04 LTS wird der Dateidienst Ubuntu One nicht mehr integriert sein. Auch die Ubuntu-One-Apps in älteren Versionen des Betriebssystems sowie in Googles und Apples App Stores werden entsprechend angepasst. “Wir werden sicherstellen, dass Kunden alle ihre Inhalte auf einfache Weise von Ubuntu One herunterladen und auf andere Personal Cloud Services migrieren können.”

Ein Migrationspfad für Ubuntu-One-Nutzer ist von ownCloud bereits in Arbeit. In Kürze dürften weitere Entwickler nachziehen. Canonical plant, den Ubuntu-One-Code als Open Source weiterzugeben. Damit können sie dann eigene Plattformen zur Datensynchronisation entwickeln.

Canonicals Enterprise-Zweig ist im Gegensatz zum Consumer-Angebot im Cloud-Geschäft erfolgreich. Bei OpenStack und Amazon Web Services (AWS) zählt Ubuntu zu einem der am häufigsten eingesetzten Betriebssysteme. Nach eignen Aussagen kommt das Unternehmen aber im Bereich Personal und Small Business Cloud nicht gegen die Konkurrenz an. Der Preiskampf im Corporate-Cloud-Segment zwischen Google, Amazon und Microsoft sowie die zunehmenden Auswahl an Cloud-Speicher-Angeboten für Privatkunden wird wahrscheinlich noch weitere Unternehmen aus dem Markt drängen.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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