AV-Test prüft Security-Software für Unternehmen im Langzeit-Test

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SicherKMU: IT-Wissen für Entscheider(Bild: Shutterstock)

IT-Administratoren, die ihr Unternehmen mit einer Sicherheitslösung von Trend Micro, Bitdefender, Kaspersky oder F-Secure vor Malware und Hackerattacken schützen, machen nichts falsch. Die genannten Programme bieten exzellenten Schutz. Das ergibt sich aus den Ergebnissen eines ausführlichen Tests des Sicherheitsinstituts AV-Test.

Die Experten arbeiteten dabei mit zwei Tests. Beim Referenzset wurden die Testkandidaten mit einer Sammlung bekannter Viren und anderer digitaler Schädlinge konfrontiert. Insgesamt 60.000 digitale Schädlinge wurden auf die Sicherheitslösungen losgelassen.

Im Real-World-Test hingegen mussten die Security-Suites 400 neue oder unbekannte Schädlingen entdecken. Dabei wurden beispielsweise mit Schadcode infizierte Websiten angesteuert oder gefährliche Dateianhänge von E-Mails heruntergeladen und ausgeführt.

Die Tester vergaben Punkte in den Bereichen Schutzwirkung (Erkennung), Systembelastung und Benutzbarkeit. Maximal konnten 18 Punkte erreicht werden. Im Test fanden sich Produkte von Bitdefender, F-Secure, Kaspersky Lab, McAfee, Microsoft, Sophos, Symantec und Trend Micro.

Der Gesamttestsieger, Office Scan von Trend Micro erreichte 17,2 von 18 Punkten, Endpoint Security von Bitdefender kam auf 16,8 Punkte. Das Programm Client Security Premium von F-Secure hatte zwar als einziges Produkt eine 100-prozentige Erkennung vorzuweisen, liegt aber im Gesamttest nur auf Platz 4.

Interessanterweise hatten die Produkte mit besonders hoher Erkennungsrate auch die niedrigste Systembelastung, das heißt, sie bremsten den Rechner nicht oder kaum aus.

Das Testergebnis nach sechs Monaten Langzeit-Test: Testsieger Trend Micro, dicht gefolgt von Bitdefender und Kaspersky (Tabelle: AV-Test)
Das Testergebnis nach sechs Monaten Langzeit-Test: Testsieger Trend Micro, dicht gefolgt von Bitdefender und Kaspersky (Tabelle: AV-Test).

Getestet wurde auch, ob die Security-Lösungen viele Fehlalarme produzieren. Dazu wurde laut AV-Test 500 saubere Webseiten angesurft, über 850.000 harmlose Dateien auf den Rechner kopiert und knapp 40 Programme installiert. Wenn ein Produkt hier fälschlicherweise Alarm schlug, gab es Punktabzug. Das Programm von F-Secure produzierte hier einige Fehlalarme.

Microsofts Security-Lösung konnte im Test nicht mit den Produkten von Trend Micro, F-Secure und Co. mithalten. Die Software erreichte nur magere 11,2 Punkte. Laut AV-Test bietet die Microsoft-Lösung ohnehin nur einen Basisschutz, der sich durch den Einsatz eines eigenständigen Sicherheitsprogramms bei der Schutzwirkung um mehr als 25 Prozent verbessern lässt.

Die Endpoint-Security-Suite ist Bestandteil von Microsofts System Centers 2012, einem Verwaltungsprogramm von Microsofts Cloud-Lösung, also kein eigenständiges Programm. Deshalb wurde die Software nicht bewertet.

Der Test war deutlich mehr als der übliche Schnappschuss der Erkennungsrate von Antivirenprogrammen. Insgesamt sechs Monate lang, von September 2013 bis Februar 2014, wurden die Security-Suiten mit Malware traktiert. Die Suiten wurden auf den Betriebssystem-Plattformen Windows XP, 7 und 8 getestet.

AV-Test verweist darauf, dass die Entscheidung für eine Security-Lösung in Unternehmen auch deshalb so gut bedacht werden will, weil diese Sicherheitslösung dann in der Regel über mehrere Jahre genutzt wird.

Insgesamt zeigt das Testergebnis, dass die meisten Sicherheitslösungen für Unternehmen ihr Geld wert sind. Sie kombinieren zuverlässigen Schutz vor Viren mit Bedienfreundlichkeit und niedriger Systembelastung.

Neben den Security-Lösungen für Unternehmen hat AV-Test auch die entsprechenden Programme für Endanwender unter die Lupe genommen. Mehr dazu in diesem ITespresso-Bericht.

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