MashBerry ermöglicht Bierbrauen mit Raspberry Pi

Der Entwickler Sebastian Düll macht mit MashBerry einen Raspberry Pi zur Bierbrausteuerung. Hobbybrauer sollen somit den Maischeprozess automatisieren können. Über eine Weboberfläche oder ein Display und eine Infrarotfernbedienung wird MashBerry gesteuert. Die Software ist Open Source und steht unter der GPLv3.
So lässt sich die gesamte Konfiguration des Maischeprozesses wie Eingabe des Rezepts oder Reglereinstellung über die integrierte Weboberfläche steuern. Für MashBerry benötigen Bastler mindestens sieben externe Bauteile am Raspberry Pi – einen Transistor, vier Widerständer, ein Solid-State-Relay und einen Temperatur-Sensor DS18B20. Optional können ein Beeper und ein IR-Empfänger verbaut werden.
Die Software für MashBerry basiert auf einen modifizierten Raspberry-Linux-Kernel. Eine Timer-Interrupt basierte Ansteuerung der GPIOs sorgt für eine Echtzeit-Ansteuerung des SSR. Die Hauptanwendung hat Düll in C++ geschrieben und verwendet Qt.
Die Weboberfläche lässt sich entweder per Infrarotfernbedienung oder Tastatur und Maus steuern. Sie hilft Nutzern bei der Konfiguration der Steuerung sowie der Einstellung der Reglerparameter oder Sprache. Mit der QtWebApp wird das Interface implementiert.
Die Temperatur regelt ein PID-Regler. Für diesen wird eine angepasste Version der Arduino PID-Implementierungen genutzt. Die Regler lassen sich über einen Autotune-Algorithmus einstellen. Der PID-Autotune sollte vor dem Brauen mit einem wasserbefüllten Maischekessel inklusive Rührer gestartet werden. Idealerweise füllt man diesen mit Malz in der später verwendeten Menge.
Wird für jede einzelne Temperatur eines Rezeptes ein eigenes Autotune ausgeführt, erhöhe sich dadurch die Genauigkeit, so Düll. Dabei kann ein einzelner Autotune einer Temperatur je nach System über zwei Stunden dauern. Anschließend kann über die Einstellungsseite im Webinterface die automatische Reglereinstellung optimiert werden.
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