What3words stellt App mit neuem Navigationsansatz vor

What3words verbindet mit seiner gleichnamigen App oder Online-Anwendung Worte und Orte. Die App wird seit 26. Mai 2014 in Deutschland für Android und iOS angeboten. Sie ist außerdem in zahlreichen anderen Sprachen verfügbar, neben Englisch auch in Französisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch und Russisch. Sie findet spezifische Orte und hat einige Beispiele für Wortkombinationen schon vorgegeben, aus denen sie sich den passenden Ort sucht.

Wer etwa “Anlage, Zwerg, Haustür” beim Münchner Oktoberfest aussspricht, kommt zum Schützenzelt, wer in Berlin “Kreis, Träume, Gesten” sagt, kommt zu der Stelle der Berliner Mauer, wo David Hasselhoff zum Mauerfall sein mit diesen Worten verknüpftes Konzert gab – und so weiter. Ähnliches ist für Städte wie Köln, Hamburg oder Frankfurt vorhanden.
Statt Straßennamen und Hausnummer einzugeben, erkennt die Anwendung den Ort anhand der Bezeichnung. 57 Milliarden Quadraten zu je drei mal drei Metern weist die App reservierte Namen zu. Bis zu drei Wörter lassen sich an einem Ort “festnageln”, aus der Kombination erkennt die App die Position. Sogar bestimmte Tische in Restaurants lassen sich so leichter finden. Hat ein Veranstalter etwa “Tisch 3 [Restaurant-Name]” gebucht, reicht diese Angabe.
Nicht ganz so innovativ wie die Standortbestimmung ist das Geschäftsmodell: Der Anbieter verkauft einfach die Platzbezeichnungen. Der Preis für die Erkennung mittels eines einzigen Wortes liegt für ein Jahr bei 1,79 Euro. Wer ihn gleich für drei, fünf oder zehn Jahre buchen will, zahlt 3,59, 5,49 respektive 9,99 Euro. Innerhalb dieses Zeitraumes lässt sich die Position, die man mit dem “OneWord” beschreibt, beliebig oft wechseln – fast so, wie IP-Adressen beim Webserver-Umzug – der Begriff allerdinsg bleibt unveränderbar. Im Positionsnamen-Modell ist die DNS-ähnliche Eintragung kostenpflichtig – wie die Reservierung eines Domainnamens im Web.
Das so “gekaufte” OneWord wird nicht veröffentlicht, der Käufer kann selbst bestimmen, wem er es mitteilen will. Außerdem wirkt sich der Kauf eines OneWord nicht auf die öffentlichen drei Wörter aus, die diesem Ort bereits zugeordnet sind. Als Beispiel für ein “OneWords” nennt der Anbieter “Hotel234”. Das könnte ein Hotelbetreiber in seiner Kommunikation angeben und so Besuchern die Navigation zu seiner Rezeption erleichtern.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das derzeit in München ansässige Start-up Naymit mehrerer slowenischer Gründer. Auch da geht es darum, dass Personen, die mit einem Ort bestens vertraut sind, diesem einen Namen zuweisen und der so benannte Ort dann unter diesem Kürzel für andere per Kartendienst auffindbar ist. Allerdings liegt der Schwerpunkt bei Naymit auf Orte ohne “echte” Adresse.
Die Gründer denken da etwa an abgelegene Gebäude, Veranstaltungsorte im Freien oder Sehenswürdigkeiten in der Natur. Die Naymit-App steht derzeit allerdings nur für Android-Nutzer zum Download bereit und hat auch noch kein klares Geschäftsmodell: Nutzer können nach Download der App oder Registrierung auf der Website “ihre” Orte mit Namen, sowie Fotos und Bescheibung versehen und diese dann weitergeben.