Archos startet mit dem Verkauf von Smart-Home-Produkten

Der bislang für Tablets und Smartphones bekannte französische Anbieter Archos hat sein Angebot nun um Produkte für das Segment Smart Home ergänzt. Die von ihm als Connected Objects bezeichnete Kategorie umfasst zu Beginn kleine und günstige Kameras, als Movement Tags bezeichnete Sensoren, die das Öffnen von Türen oder Fenstern registrieren sowie Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit erhältlich, um so auf Wettereinflüsse reagieren zu können. Im Verlauf des Sommer sollen eine Möglichkeit zur Steuerung von Steckdosen, eine Alarmsirene und sowie ein Motion Ball genannter Bewegungsmelder hinzukommen.
Herzstück des Angebots ist das Archos Smart Home Tablet. Von ihm aus werden die Connected Objects gesteuert. Über die Archos Smart Home App ist es zudem mit anderen Smartphones oder -Tablets mit Android oder iOS verknüpfbar. Für den Einstieg in die Heimautomatisierung bietet Archos zunächst für 229 Euro ein Starter-Paket an. Es umfasst neben dem Smart Home Tablet zwei Mini Cams für das Aufnehmen von Fotos, zwei sogenannte Movement Tags, mit denen sich Bewegungen oder das Öffnen von Türen und Fenstern erfassen lassen, sowie zwei Weather Tags genannte Sensoren, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu messen. Es ist bereits bestellbar und soll ab 7. Juli ausgeliefert werden.
Das Smart Home Tablet von Archos ist ein 7-Zoll-Tablet mit einer Auflösung von 1024 mal 600 Pixeln und läuft mit Android 4.2.2. Es wird von einem Dual-Core-Prozessor mit 1,2 GHz angetrieben, dem 1 GByte Ram zur Seite steht. Außerdem sind 4 GByte interner Speicher an Bord, der sich über einen micro-SD-Einschub um bis zu 32 GByte erweitern lässt. Zudem verfügt es über einen 5-Megapixel-Kamera in der Rückseite, einen Micro-USB-Anschluss und funkt via WLAN im 2,4-GHz-Band.

In Verbindung mit einem handelsüblichen WLAN-Router kann das Tablet also nicht nur zur Haussteuerung, sondern auch zum Surfen, dem Medienkonsum oder über eine Verbindung per Line-Out auch zum Abspielen von Musik genutzt werden. Nicht zuletzt bietet die Daydream-Funktion von Archos die Möglichkeit, es als digitalen Online-Bilderrahmen mit wechselnden Inhalten zu verwenden.
Das Smart-Home-Konzept von Archos weist zwei Besonderheiten auf. Zum Einen setzt der Anbieter zur Vernetzung seiner “Connected Objects” auf Bluetooth Smart – und damit einerseits auf eine etablierte und kostengünstige, andererseits aber in der Reichweite beschränkte und bislang von Anbietern von Smart-Home-Konzepten wenig verwendete Technologie. Das könnte sich mittelfristig beim Ausbau des zu verwaltenden Geräteparks als Hindernis erwiesen, wenn sich etwa traditionelle Elektrogeräte im Haushalt nicht so einbinden lassen, wie man sich das vorstellt.
Einen Lösungsansatz hat Archos dafür schon vorgestellt: Mit der Applikation Tasker ist möglich, vom Tablet Objekte ansteuern, die auf Signale bei 433 MHz reagieren. Möglicherweise wird es aber künftig zusätzlich erforderlich sein, einen Art-Adapter anzubieten, die anderweitige Signale aufnehmen, umformen und dann in das Archos-System einspeisen.

Um die Schwächen von Bluetooth Smart zu überwinden, haben die Archos-Ingenieure schon jetzt die Technologie sowohl in Bezug auf die Software als auch Hardware angepasst. So verdoppelten sie zum Beispiel die maximale Reichweite von zehn auf 20 Meter. Und die Anzahl der maximal gleichzeitig verbindbaren Objekte wurde von ihnen von vier auf 13 erhöht.
Zum anderen geht Archos mit dem Weg der Connected Objets, die künftig auch einzeln ab etwa 25 Euro zu kaufen sein werden, einen besonderen Weg. Andere Anbieter bauen häufig hochwertige und damit teure Komponenten in ihr Konzept ein. Alternativ greifen sie, wie Mobilcom-Debitel bei seinem Angebot SmartHome Sicherheit, auf eine kleine Auswahl anderweitig verfügbarer Produkte zurück oder versuchen wie die Deutsche Telekom bei ihrem Smart-Home-Angebot Qivicon, möglichst viele Partner an Bord zu holen. Archos dagegen setzt auf einfache, aber funktionale und günstige Komponenten. Die batteriebetriebenen Objekte sind nicht größer als ein Tischtennisball, laut Anbieter wetterfest und lassen sich ohne Schrauben oder Werkzeuge anbringen.
