EU drückt Höchstpreise für Datenroaming um 55,5 Prozent

Die EU-Kommission hat die Preisobergrenzen für den Download von Daten um mehr als die Hälfte gekappt: Während bisher 1 Megabyte innerhalb der EU bis zu 45 Cent kosten durfte, dürfen künftig maximal noch 20 Cent berechnet werden – jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer. Damit liegt die neue, erlaubte Höchstgrenze 55,5 Prozent unter der seit der letzten Preisanpassung im vergangenen Jahr geltenden.
Auch Anrufe und SMS werden billiger: Ein abgehendes Telefonat kostet zum 1. Juli innerhalb der EU noch maximal 19 Cent pro Minute. 2013 hatte die Preisobergrenze noch bei 24 Cent pro Minute gelegen. Für den Versand einer Kurznachricht fallen künftig statt bis zu 8 Cent höchstens noch 6 Cent an. Das entspricht einem Preisrückgang von immerhin 25 Prozent.
Darüber hinaus steht es europäischen Mobilfunkanbietern ab dem 1. Juli frei, dem Nutzer vor Antritt seiner Reise gesonderte Roamingangebote zu unterbreiten. Beispielsweise kann er diesem – falls möglich – erlauben, für Datendienste, wie etwa den Versand und den Empfang von E-Mails, das Abrufen von Online-Nachrichten oder das Betrachten von Videos, einen lokalen Netzbetreiber in seinem Urlaubsland auszuwählen.
Die EU arbeitet außerdem an Vorschriften, um Roaminggebühren bis Dezember 2015 voraussichtlich ganz abzuschaffen. Der Kommissionsvorschlag für eine sogenannte Verordnung über einen vernetzten Kontinent sieht neben der Abschaffung der Roaminggebühren auch ein garantiert offenes und neutrales Internet sowie einen besseren Verbraucherschutz für Mobilfunk- und Breitbandnutzer vor.
Zahlreiche Firmen reagieren auf die von der EU verordneten Preissenkungen mit eigenen Angeboten, die zum Teil über die Forderungen der EU-Kommission hinausgehen. So bietet beispielsweise die Telekom kostenloses LTE-Roaming in sechs europäischen Ländern an. Eienn Überblick über Roamingangebote anderer Netzbetreiber und Anbieter lifert bei ITespresso der Artikel
Roaming-Angebote im Vergleich: Günstig telefonieren und surfen im Urlaub
[mit Material von Rainer Schneider, silicon.de]