Kölner Start-up will jeden Promi mit eigener App versorgen


Die Anfang des Monats gegründete B-Side-me GmbH mit Sitz in Köln möchte gemeinsam mit dem als Fußballspieler bekannten Gerald Asamoah die App-Nutzung als Kommunikationskanal für Prominente auf eine neue Grundlage stellen. Sie hat dazu einen Baukasten entwickelte, der es auch technisch unerfahrenen Nutzern ermöglicht, per Web-Oberfläche eine eigene Mobile App zusammenzustellen und herauszugeben.
Diese bietet nach Ansicht der Macher gegenüber Webseite, Facebook oder Twitter eine Menge Vorteile – nicht zuletzt bei der Vermarktung. Ähnlich wie bei Google Adwords wird es Unternehmen möglich sein, Werbung zu schalten. Die App wird über ein eigenes CMS verfügen und nicht nur die Feeds anderer sozialer Netzwerke nutzen.
Laut Burkhard Mathiak ist das auch das wichtigste Unterscheidungsmerkmal gegenüber bisher am Markt verfügbaren Angeboten: “Der exklusivste Nachrichtenkanal ist die Mobile App. Der Prominente kann entscheiden, welche anderen Nachrichtenkanäle des Social-Media-Netzwerkes noch bedient werden sollen.“ Wenn man das Ganze weiterdenke, sei künftig auch vorstellbar, dass nicht nur Prominente, sondern auch Normalsterbliche mit ihrem Netzwerk aus Familie und Freunden primär via App in Kontakt bleiben.
Mathiak zufolge, der aus dem Sportmarketing kommt, haben bereits zahlreiche Sportler, Musiker, Schauspieler und Politiker Interesse signalisiert. Das Geschäftsmodell beruht auf mehreren Säulen: Einmal wird in der kostenlosen Grundversion der App Werbung eingeblendet. Wer als App-Anbieter das nicht möchte, kann sich davon freikaufen. Zum zweiten wird es gegen Aufpreis Möglichkeiten geben, die App an eigene Wünsche anzupassen. Und Drittens wird nicht jeder Prominente die Betreuung der App selbst in die Hand nehmen wollen – und der dafür geplante Dienst wird kostenpflichtig sein.
An Selbstbewusstsein mangelt es dem deutschen Start-up nicht. Es vergleicht sich zum Beispiel mit der App von Samsung die für den Basketballspieler James LeBron entwickelt wurde. Mathiak s Fazit: “Ich denke, dass unser Produkt da deutlich attraktiver, innovativer und fanaffiner ist.”
Die als Referenz dienende Gerald-Asamoah-App wird zum Beispiel zunächst als Content Management System für die Seiten des Sportlers bei Facebook, Twitter, Instagram und Google+ dienen. Das heißt aber auch, dass Inhalte immer zuerst – und vielleicht manchmal auch exklusiv – den Nutzern der App zur Verfügung stehen – wodurch sich die Bindung erhöhen soll.
Die App erlaubt zudem den Upload von Fotos und Videos sowie die Interaktion zwischen Sportler und Fan durch Fragen, die sich per Mikrofon übermitteln lassen, oder durch Geotagging. Denkbar wäre etwa wenn der App-Nutzer ein Ereignis besucht, an dem der App-Herausgeber beteiligt ist, die Nachricht: “Hallo Peter! Schön, dass Du heute in der Veltins-Arena mit dabei bist, Dein Gerald” – .
Auch Push-Benachrichtigungen wie Glückwünsch zum Geburtstag sind vorgesehen. Und falls die Interaktion in falsche Bahnen gerät, kann der App-Anbieter bestimmte Nutzer auch blockieren. Für die nächste Version sind unter anderem Funktionen im Bereich E-Commerce sowie Auktionen geplant.
Neben Burkhardt Mathiak, früher unter andrem Mitarbeiter der Presseabteilung des FC Schalke 04, und Gerald Asamoah stehen hinter der B side-me GmbH Markus Rupprecht, der Gründer von Traxpay.com und John Fox.