3D-Drucker: trotz Rummel noch bescheidene Verkaufszahlen

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Freesculpt 3D-Drucker

Im ersten Quartal 2014 wurden weltweit 26.800 3D-Drucker ausgeliefert, schätzt Canalys– Analyst Tim Sheperd. Das Marktforschungsunternehmen, das weltweit Informationen aus dem Handel einsammelt und daraus Trendanalysen berechnet, sieht den Hauptmarkt für 3D-Drucksysteme zwar immer noch bei Geschäftskunden – von Mikro-Firmen bis zu großen Konzernen –, doch der Absatz an Privatkunden habe angezogen: 2013 trug dieses Segment noch 43 Prozent zum Umsatz bei, 2014 schon 46 Prozent.

Canalys-Analyst Tim Sheperd hat den Markt für 3D-Drucker unter die Lupe genommen.
Marktforscher Canalys geht von 26.800 verkauften 3D-Printern im ersten Quartal 2014 aus (Bild: Canalys).

“Die zunehmend konkurrenzfähigen Preise der Geräte ermöglichen lokale und passgenaue Produktion”, erklärt Canalys-Analyst Tim Shepherd. Für die nähere Zukunft erwartete er signifikanten Zuwachs bei Hobbyisten und “Early Adoptern” im Konsumentenmarkt, die relativ billige 3D-Drucker kaufen werden. Fallende Preise und bessere Technik würden diesen Trend noch verstärken.

Besonders Crowdfunding trägt seiner Ansicht nach dazu bei, dass weitere, preiswerte Modelle auf den Markt kommen. Sheperd nennt ausdrücklich die Plattformen Kickstarter und Indiegogo. Das Voranschreiten der hier genannten Projekte sei eindrucksvoll und zugleich ein guter Indikator für das hohe Nutzerinteresse.

Autodesk 3D-Drucker
Erst vor Kurzem dazugekommen: Autodesks 3D-Drucker (Bild: Autodesk)

Die Marktforscher von Canalys schätzen, dass 67 Prozent der im ersten Quartal 2014 verkauften 3D-Drucker unter 10.000 Dollar kosteten und die Mehrzahl der jetzt erhältlichen Geräte für weniger als 1000 Dollar verkauft wird. “Einige der Crowdfunding-Projekte versprechen sogar schon Verkaufspreise unter 500 Dollar”, meint Canalys-Forscher Joe Kempton.

Die etablierten Marken Stratasys und Makerbot haben nun mit viel Konkurrenz zu kämpfen, nicht nur aus dem Start-up-Milieu, sondern auch von Marktriesen wie Autodesk: Der CAD-Anbieter hat erst kürzlich einen eigenen 3D-Drucker vorgestellt. Den sieht er allerdings lediglich als Referenzimplementierung, die andere nutzen und abwandeln dürfen – das Hauptaugenmerk bleibt Software.

Außerdem sind 3D-Druck-Dienste wie Sculpteo sowie neue 3D-Druck-Software und –Standards hinzugekommen, die den Markt anschieben. Aufgrund dessen rechnen die Marktbeobachter von Juniper Research sogar mit einem Anwachsen des Marktes für Konsumenten-3D-Druck bis 2018 auf ein Umsatzvolumen von über einer Milliarde Dollar.

Der Massentrend sei nur die eine Seite: Laut Canalys entfällt in Stückzahlen gemessen ein Prozent des Marktes auf Premium-Systeme mit einem Verkaufspreis von über 100.000 Dollar. Der Highend-Markt werde auch künftig klein aber ertragreich bleiben: Manche Hersteller verkaufen Canalys zufolge wenige und sehr professionelle Systeme, die über eine Million Dollar kosten. Und auch dieser umsatzstarke Markt werde im produzierenden Gewerbe über die nächsten Jahre noch anwachsen, schätzen die Marktforscher.

Tipp der Redaktion: Wird noch an ein paar Stellschrauben gedreht, ist 3D-Druck bald reif für den Massenmarkt. Und damit sind nicht nur engagierte Bastler, sondern auch Anwender in Firmen gemeint. ITespresso nennt die Punkte, die sich ändern müssen, damit 3D-Druck den Durchbruch schafft.

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