Hacker rechnen mit nachlassender Aufmerksamkeit bei sportlichen Großereignissen

Sicherheit
Microsoft-Forscher David Rothschild geht von Brasilien als WM-Gewinner aus (Bild: Shutterstock / Mangostock)

Die Experten des IT-Sicherheitsanbieters Imperva haben die Anzahl der Hacker-Angriffe während der Fußball-WM analysiert und dabei herausgefunden, dass Angreifer offenbar versuchen, sich die bei solch sportlichen Großereignissen möglicherweise reduzierte Aufmerksamkeit des IT-Sicherheitspersonals in Firmen zunutze zu machen. Sie stellten nämlich bei den Viertel- und Halbfinalspielen eine deutlich erhöhte Aktivität fest.

Hacker-Attacken während  ausgewählter Spiele der K.O-Runden der Fußball-WM 2014 (Grafik: Imperva)
Hacker-Attacken während ausgewählter Spiele der K.O-Runden der Fußball-WM 2014 (Grafik: Imperva).

Die Daten stammen aus Impervas Community Defense System, in dem sämtliche Cyber-Angriffsversuche auf Kunden dokumentiert werden, um künftig andere Unternehmen davor zu schützen. Die Auswertung nach den Viertel- und Halbfinalspielen hat gezeigt, dass Hacker die Stunden um diese weltweit viel beachteten Events nutzen, um vermeintlich unbehelligt Angriffswellen auf Unternehmen zu fahren.

Während der mit dem System gemessene Durchschnitt vor der WM bei knapp über 2000 Attacken pro Stunde lag erreichten die Zeiträume der meisten Spiele des Viertel- und Halbfinales deutlich höhere Werte – in der Regel zwischen 4000 und 5000 Angriffen pro Stunde. Am aktivsten waren die Hacker demzufolge während des Spiels Argentinien gegen Belgien – warum auch immer. Aber auch von den Spielend er deutschen Mannschaft gegen Frankreich und Brasilien versprachen sie sich offenbar Ablenkung, um ihrem Treiben ungestörter nachgehen zu können.

Dass Sport in seltenen Momenten aber doch eine friedensstiftende Funktion erfüllen kann, zeigte sich beim Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien: Vor, während und nach dem Spiel sank die Zahl der vom Imperva-Abwehrsystem gezählten Angriffe auf lediglich knapp knapp 100 pro Stunde – also ein Zwanzigstel des sonst ermittelten Durchschnitts. Laut Imperva lässt diese geringe Anzahl nur einen Schluss zu: Cyberkriminellen war das Endspiel wichtiger als ihre kriminellen Machenschaften.

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