AlphaEos stattet Aktivhaus mit selbstlernendem Smart-Home-System aus

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Das Aktivhaus B10 kann nach Terminvereinbarung besichtigt werden. (Bild: Zooey Braun, Stuttgart)

AlphaEos hat ein Aktivhaus mit einem selbstlernenden Smart-Home-System ausgestattet. Dises ist darüber hinaus mit Smart-Grid-Funktionen ausgestattet und erzeugt dem Unternehmen zufolge zweimal so viel Strom, wie es selbst benötigt. Dieser kann über ein Lademanagement auch für Elektromobilität verwendet werden.

Das Aktivhaus B10 kann nach Terminvereinbarung besichtigt werden (Bild: Zooey Braun, Stuttgart).
Das Aktivhaus B10 kann nach Terminvereinbarung besichtigt werden (Bild: Zooey Braun, Stuttgart).

Das Aktivhaus in der bei Architekturfreunden bekannten Stuttgarter Weissenhofsiedlung hat Architekt Werner Sobek entworfen. Die selbstlernende Smart-Home-Lösung von AlphaEos erfüllt nach Aussagen der Firma die Komfort- und Mobilitätsbedürfnisse der Bewohner vorausschauend. Die Energieströme lenkt das Energiemanagement. Sie sind an den Tagesrhythmus und die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer angepasst. Auf diese Weise verbraucht das Aktivhaus möglichst selbst erzeugten Strom direkt und optimiert die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz.

Das Aktivhaus ist an das virtuelle Kraftwerk des Projektpartners Next Kraftwerke angeschlossen. Somit registriert das Smart-Home-System, wann es günstig ist, Strom einzuspeisen oder zu beziehen. Der erzeugte Stromüberschuss lasse sich somit marktkonform einspeisen, erklärt Jonathan Busse, Vorstand von AlphaEos. Dabei orientiere man sich an den Handelspreisen der Strombörse. “Es ist aber auch möglich, durch eine gemeinsame Bilanzierung mit Nachbargebäuden einen lokalen Ausgleich im Quartier herzustellen”, so Busse.

Stromüberschüsse lassen sich zudem gezielt einspeisen, um die Lastspitzen schwächerer Gebäude in der Nachbarschaft auszugleichen. Das Aktivhaus in Stuttgart versorgt zum Beispiel “das denkmalgeschützte Weissenhofmuseum des Architekten Le Corbusier bilanziell mit Strom.”

Smart-Home-Bedienkonzept

Über eine speziell für das Aktivhaus entwickelte App können die Bewohner die Funktionen des Smart Homes steuern (Bild: AlphaEos).
Über eine speziell für das Aktivhaus entwickelte App können die Bewohner die Funktionen des Smart Homes steuern (Bild: AlphaEos).

Für das Projekt hat AlphaEos eigens eine Smartphone-App entwickelt. Mit dieser können sämtliche technischen Komponenten des Gebäudes, inklusive der Elektromobilität gesteuert werden.

Neben einer klassischen Nutzeroberfläche ist auch eine dynamische und kontextabhängige Steuerung vorhanden. So rücken die Bedienelemente zur Lichtsteuerung in den Vordergrund, wenn es dunkel wird. Müssen Elektrofahrzeuge geladen werden, zeige die Oberfläche die Optionen zum Lademanagement an, erklärt Busse. Außerdem passt sie sich an die Tages- und Jahreszeit an. Auch die Gewohnheiten der Nutzer werden beachtet. Damit wird ein Element aufgegriffen, dass zum Beispiel auch die Heizungs- und Klimaanlagensteuerung des Münchner Start-ups Tado auszeichnet.

Vernetzung von Haussteuerung und E-Mobilität

Zusammen mit Daimler hat AlphaEos die Vernetzung von Haussteuerung und Elektromobilität entwickelt. Auf diese Weise lassen sich Ladevorgänge vorausschauend planen. Die Planungssicherheit wird zudem durch Informationen zur Position der Fahrzeuge, zu Ladezustand und Effizienzwerten erhöht.

“Eine enge Vernetzung von Elektromobilität und Haussteuerung macht den Alltag in Zukunft komfortabler”, so Busse. “Wenn ich überstürzt aufbrechen muss, sorgt das AlphaEos-System automatisch dafür, dass alle Türen und Fenster geschlossen sind, der Herd ausgeschaltet ist und während meiner Abwesenheit möglichst wenig Energie verbraucht wird. Nähere ich mich mit meinem Fahrzeug dem Aktivhaus, öffnet sich das Tor und Lichtstimmung und Raumtemperatur sind bereits wie gewünscht.”

Das Aktivhaus erzeugt zweimal so viel Strom wie es benötigt. Dieser kann zum Beispiel für das Laden eines Elektroautos verwendet werden (Bild: Zooey Braun, Stuttgart).
Das Aktivhaus erzeugt zweimal so viel Strom, wie es benötigt. Dieser kann zum Beispiel für das Laden eines Elektro-Autos verwendet werden (Bild: Zooey Braun, Stuttgart).

Das Forschungsprojekt “Aktivhaus B10” ist Teil des Forschungsverbundes Schaufenster Elektromobilität. AlphaEos fungiert als Forschungspartner und Konsortialführer des Projekts. Im ersten Betriebsjahr wird im Aktivhaus eine Büronutzung erprobt. Dazu hat das Unternehmen ein Labor für das Wohnen der Zukunft (Future Living Lab) mit vier Arbeits- und Forschungsplätzen eingerichtet, um die sich Studierende und Nachwuchsforscher bewerben können. Nach einem Jahr wird das Gebäude dann für eine Wohnnutzung hergerichtet.

Interessenten können das Aktivhaus B10 auch besichtigen. Auf Anfrage ist das Haus donnerstags für Besichtigungen geöffnet. Terminvereinbarungen sind auf der Website von AlphaEos möglich.

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