Universität des Saarlandes führt Studiengang zur Cybersicherheit ein

An der Universität des Saarlandes können Studenten ab dem Wintersemester 2014/15 den Bachelor-Studiengang “Cybersicherheit” belegen. Dieser ist auf sechs Semester angelegt und richtet das Thema in der Fachrichtung Informatik aus.
Den Studenten soll unter anderem beigebracht werden, wie man ein Smartphone vor Spionage-Apps oder Computer-Netzwerke gegen Angriffe aus dem Internet schützt. Die Studenten erforschen dafür die Angriffe und versuchen die Spuren von Kriminellen zu verfolgen.
Der Studiengang ist aus Pflichtmodulen aus den Bereichen Cybersicherheit und Informatik aufgebaut. Beispiele sind “Security” oder “Cryptography”. Durch frei wählbare Vertiefungsvorlesungen wie “Web and Mobile Security” können Studenten dieses Grundlagenwissen erweitern. Zur Auswahl stehen zudem Module wie Tutortätigkeit, Soft Skills, Sprachkurse oder Veranstaltungen der Informatik. Im August beginnt die Einschreibung für den Studiengang.
Dabei sollen die Studierenden auch mit den Forschern weiterer Informatik-Institute auf dem Campus zusammenarbeiten. “Wir haben hier in unmittelbarer Nachbarschaft der Universität die Max-Planck-Institute für Informatik und Softwaresysteme, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, den Exzellenzcluster und das CISPA“, erklärt Michael Backes, Professor für Informationssicherheit und Kryptografie der Universität des Saarlandes. Backes ist gleichzeigt auch wissenschaftlicher Direktor des Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit (CISPA), das von der Bundesregierung gefördert wird. Auch das DFKI (Deutsches Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz) ist dabei mit in die Ausbildung integriert.
Die Themen der IT-Sicherheit lassen sich besonders durch das CISPA breiter in der Lehre anbieten und qualifizierte Fachkräfte für die Industrie ausbilden. Durch die Nähe der genannten Einrichtungen ergibt sich zudem, dass der Studiengang “Cybersicherheit” an der Universität des Saarlandes forschungsorientiert ist.
“Alle Inhalte spiegeln den aktuellen Stand der Forschung wieder”, heißt es dazu von der Universität. Backes hat außerdem zusammen mit drei Kollegen von der EU einen Forschungspreis in Höhe von 10 Millionen Euro gewonnen. Die Mittel dienen zur Erforschung von Wegen, wie man das Internet besser gegen Überwachung schützen kann.
Backes ist der Ansicht, dass sich die Absolventen dieses Studiengangs keine Sorgen um einen Arbeitsplatz machen brauchen: “Da wir sie wissenschaftlich fundiert und an der Praxis orientiert ausbilden, steht ihnen die Welt offen.”
Um den Studenten einen ersten Eindruck zu vermitteln, bietet das Institut ein Online Self-Assessment an. Hier können angehenden Sicherheitsexperten prüfen, ob sie zum Beispiel in der Lage sind, das Caesar Chiffre zu knacken.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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