IFA: Samsung stellt Phablets Galaxy Note 4 und Galaxy Edge vor

Auf einer Veranstaltung mit dem Titel “Unpacked 2014 Episode 2” hat Samsung wie erwartet das Galaxy Note 4 präsentiert. Überraschenderweise stellte es mit dem Galaxy Note Edge zudem ein weiteres Phablet-Modell vor, welches ein an der rechten Seite gebogenes Display besitzt. Das Galaxy Note 4 wird weltweit im Oktober in den Farben Schwarz, und Weiß, später auch in Gold und Pink erhältlich sein. Es soll 799 Euro kosten.
Das Note 4 verfügt wie erwartet über einen 5,7 Zoll großen Super-AMOLED-Screen mit einer QHD-Auflösung von 2560 mal 1440 Bildpunkten. Es bietet darüber hinaus eine bessere Farbdarstellung als die Anzeige des Vorgängermodells: Laut Samsung bildet es 90 Prozent des RGB-Farbraums ab.
Als Prozessor kommt Qualcomms neuer Snapdragon 805 mit vier Krait-450-Kernen zum Einsatz. Letztere takten jeweils mit 2,7 GHz.
Wie gewohnt wird es auch diesmal eine Variante mit Samsungs Exynos-Octa-Prozessor geben, der analog zu ARMs Big-Little-Konzept über zwei Quad-Core-Chips mit 1,9 und 1,3 GHz verfügt: Einer davon ist leistungsstärker und daher für anspruchsvolle Anwendungen oder auch Spiele gedacht. Die zweite Einheit übernimmt dagegen weniger leistungsintensive Aufgaben. Der Arbeitsspeicher hat wie zuvor 3 GByte Kapazität. 32 GByte interner Telefonspeicher lassen sich per MicroSD-Kartenslot noch um bis zu 64 GByte ausbauen.
Der Energiespeicher des Galaxy Note 4 liefert mit 3220 mAh eine minimal größere Kapazität als der des Vorgängergeräts, soll aber für eine um 7,5 Prozent gesteigerte Laufzeit sorgen – trotz des höher auflösenden QHD-Bildschirms. Außerdem kommt das Note 4 mit einer Fast-Charging-Technologie, um den Akku in einer halben Stunde halb aufladen zu können.

Das neue Phablet beinhaltet eine 16-Megapixel-Kamera mit einem optischen Bildstabilisator, der laut Samsung Verwackler besser ausgleicht als der Vorgänger. Der Anbieter spricht zudem von 60 Prozent mehr Licht, das von der Linse eingefangen werde. Die frontseitige Kamera löst 3,7 Megapixel auf, bietet eine f1.9-Linse und erfasst einen 90 Grad weiten Bildbereich. In einem Wide-Screen-Modus können bis zu 120 Grad eingefangen werden, sodass er sich besonders für Gruppen-Selbstaufnahmen eignet. Der Pulsmesser auf der Rückseite dient darüber hinaus als Auslöser.
Das System-on-a-Chip von Qualcomm ermöglicht dem Smartphone Kommunikation per LTE-A (Kategorie 6) mit Transferraten von bis zu 300 MBit/s im Downstream. Auch UMTS mit HSPA+ wird unterstützt, daneben funkt es mit WLAN nach dem Standard IEEE 802.11a/b/g/n/ac einschließlich VHT80 und MIMO (2×2). Via Bluetooth 4.1 (ANT+) sowie NFC kommuniziert es zudem mit anderen Geräten. USB 2.0, MHL 3.0 und auch GPS sowie Glonass sind ebenfalls an Bord. Zur weiteren Ausstattung zählen eine Infrarot-LED, ein Fingerabdruckscanner, ein Pulsmesser und ein UV-Sensor.
Das Note 4 misst 15,4 mal 7,9 mal 0,85 Zentimeter und wiegt 176 Gramm. Zum Vergleich: Das Galaxy Note 3 kommt auf 15,1 mal 7,9 mal 0,83 Zentimeter. Das Note 4 fällt folglich etwas dicker aus, besitzt dafür aber wie das Galaxy Alpha einen wertigen Gehäuse-Rahmen aus Metall. Die Rückseite fühlt sich ähnlich wie beim Galaxy S5 an: Sie besteht aus texturiertem Kunststoff.

Als Mobilbetriebssystem ist Android 4.4 installiert. Mit Samsungs Smart Select haben Nutzer zusätzlich die Möglichkeit, Bilder oder Text – etwa von Websites – mit dem S Pen zu erfassen, abzuspeichern und gesammelt weiterzuleiten. Inhalte lassen sich – ähnlich wie am Notebook mit einer Maus – markieren und per Drag and drop beispielsweise einer E-Mail hinzufügen. Mit Snap Notes können Note-4-Besitzer zudem Bildelemente als Notizen abspeichern. Das Note 4 passt die Ausrichtung von Fotos automatisch an. Erweitert wurde auch der Audio-Rekorder, der Ton jetzt mit drei Mikrofonen gleichzeitig aufnehmen kann. Ein Interview-Modus erlaubt die Hervorhebung einzelner Stimmen.
Mit Mont Blanc hat Samsung zudem einen Partner präsentiert, der spezielle Ausführungen der S-Pen-Stifte zur Bedienung des Galaxy Note ebenso wie Hüllen offerieren wird. Partner-Apps sind gleichermaßen erhältlich: Im Zuge des Programms Galaxy Gifts erhalten Anwender beispielsweise 50 GByte Cloud-Speicher bei Dropbox für zwei Jahre gratis.
Das zweite neue Phablet-Modell Galaxy Note Edge entspricht technisch weitgehend dem Galaxy Note 4. Das Display ist mit 5,6 Zoll minimal kleiner und an der rechten Seite gebogen. Die Auflösung beträgt ebenfalls 2560 mal 1440 Pixel.

Der gekrümmte Bildschirmrand dient – ähnlich der Taskleiste in Windows – unter anderem zur Anzeige von App-Shortcuts oder innerhalb von Apps als Werkzeugleiste. Er kann auch über Benachrichtigungen informieren, während beispielsweise gleichzeitig ein Video läuft. Im Nachtmodus zeigt es zudem bei sonst deaktiviertem Display die Uhrzeit an. Die Funktionen können Nutzer über die Einstellungen auswählen. Zehn Konzepte stehen dabei standardmäßig zur Verfügung, weitere können heruntergeladen werden. Ein SDK ermöglicht auch externen Entwicklern, den Edge-Bereich in ihren Anwendungen einzusetzen.
Als Zubehör zeigte Samsung mehrere Schutzhüllen, darunter ein LED-Cover, das ähnlich wie HTCs Dot View Cover über Uhrzeit und Benachrichtigungen informiert. Für das Note Edge gibt es eine Abdeckung, die den gebogenen Bereich des Display offenlässt.
[mit Material von Florian Kalenda, >ZDNet.de]
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