Nächste Android-Version verschlüsselt standardmäßig alle Daten

Die derzeit noch als Android L bezeichnete, nächste Android-Version wird ab Werk alle Daten verschlüsseln. Das hat Google der Washington Post gegenüber bestätigt. Mitd er Maßnahme soll verhindert werden, dass Unbefugte – seien es nun Diebe oder Behörden Zugang zu Daten erhalten, die auf Geräten mit dem Mobilbetriebssystem abgelegt sind.
Verschlüsselung steht bei Android für einige Geräte seit 2011 als Option zur Verfügung. Sie muss allerdings vom Nutzer von Hand eingerichtet werden. Die kommende Version, Android L, die Google wahrscheinlich in den kommenden Monaten bereitstellen wird, macht das dann mittels eines neuen Aktivierungsprozesses automatisch.
“Seit mehr als drei Jahren bietet Android Verschlüsselung an, und Schlüssel werden nicht außerhalb des Geräts gespeichert, sodass sie nicht an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben werden können”, heißt es im Bericht der Washington Post. “Im Rahmen unseres nächsten Android-Release wird die Verschlüsselung ab Werk aktiviert, sodass Sie nicht einmal daran denken müssen, sie einzuschalten.”
Apple hatte Mitte der Woche erklärt, dass unter iOS 8 alle Daten mit einem persönlichen Kennwort geschützt werden, das Apple selbst bei Vorlage eines Gerichtsbeschlusses nicht umgehen könne. In einem Interview betonte CEO Tim Cook, es sei technisch nicht mehr möglich, auf einen Durchsuchungsbefehl für ein iOS-8-Gerät zu reagieren, das sich im Besitz von Behörden befinde.
Beide Firmen reagieren damit auf die Wünsche ihrer Kunden, die sich wegen der Enthüllungen zu diversen mehr oder weniger rechtmäßigen Abhörprogrammen der Geheimdienste Sorgen um ihre Daten und ihre Privatsphäre machen.
Bei Android soll künftig auch die Vorgabe für Entwickler für mehr Transparenz sorgen, dass diese im Play Store ihre Anschrift veröffentlichen müssen. Einem Bericht von Phandroid zufolge gilt das ab 30. September für alle kostenpflichtigen Apps beziehungsweise alle Anwendungen mit In-App-Käufen. Apps von Entwicklern, die ihre Adresse nicht angeben, sollen angeblich aus dem Play Store verbannt werden.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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