Microsoft ermöglicht handschriftliche Eingaben auf Android-Smartwatches

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moto360 (Bild: Motorola)

Microsoft Research will es mit dem Android Keyboard Project Smartwatch-Nutzern ermöglichen, handgeschriebene Texteingaben auf dem Touchscreen der Computeruhren vorzunehmen. Die Tastatur kann für Android Wear in Form einer APK-Datei kostenlos heruntergeladen und über die Software-Schnittstelle ADB (Android Debug Bridge) manuell installiert werden.

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Buchstabe für Buchstabe kann der Nutzer auf der von Microsoft Research entwickelten Android-Wear-Tastatur eingeben (Screenshot: ITespresso via Youtube).

Die aktuelle Vorabversion 0.1 wurde auf der Moto 360 mit rundem Display und einer Auflösung von 320 mal 290 Bildpunkten sowie der Samsung Gear Live mit quadratischem Display und einer Auflösung von 320 mal 320 Pixeln getestet. Zu Smartwatch-Screens, die mit 280 mal 280 Pixeln auflösen, ist das Keyboard bisher nicht kompatibel. Folglich wird etwa die LG G Watch auch nicht unterstützt.

Der Forschungsabteilung von Microsoft zufolge haben handgeschriebene Texteingaben gegenüber der Eingabe via Spracherkennung den Vorteil, dass sie diskret sind und auch bei lauten Umgebungsgeräuschen vorgenommen werden können. Zudem müssen sich nicht wie bei virtuellen Tastaturen mehrere Tasten den ohnehin schon kleine Touchscreen teilen.

Beispielsweise würde jeder einzelnen Taste eines zehn Tasten umfassenden virtuellen Keyboards auf einem 1,6-Zoll-Display laut den Forschern nur ein Bereich von 3 Millimetern zur Verfügung stehen. Dies erschwere die Bedienung erheblich. Bei handgeschriebenen Eingaben könne hingegen größtenteils der komplette Bildschirm genutzt werden. Ferner seien entsprechende Schnittstellen auch auf den zunehmend beliebteren runden Displays ohne große Änderungen am Design implementierbar.

Allerdings gibt es bislang nur wenige Apps für Android Wear, die die handschriftliche Texteingabe unterstützen. Hierzu zählt Microsoft Research etwa Browser und Messaging-Anwendungen. Das Keyboard-Interface enthält derzeit zudem keine Großbuchstaben und benötigt für eine Tastatur ungewöhnlich viel Strom. Darüber hinaus reagiert die Benutzeroberfläche nicht immer sofort auf Eingaben, da Android-Smartwatches typischerweise bislang von Single-Core-Prozessoren angetrieben werden.

Microsoft Research demonstriert seine Smartwatch-Tastatur für handschriftliche Texteingaben auch in einem Video auf Youtube.

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