Polizei warnt: Schleuser missbrauchen Online-Mitfahrzentralen

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Polizei (Bild: Bundespolizei)

Im Präventionsportal Polizei – Dein Partner, einer Publikation der Gewerkschaft der Polizei, wird aktuell auf eine offenbar verstärkt auftretendes Problem bei der Nutzung von Online-Mitfahrzentralen gewarnt. In einem Beitrag wird der Fall eines Mannes aus Sachsen geschildert, der auf der A3 bei Passau mit zwei Mitfahren von der Polizei angehalten wurde. Er hatte die beiden Afghanen nach der Vermittlung über eine Online-Mitfahrzentrale aus Ungarn mitgenommen und muss nun Konsequenzen fürchten, da ihm Beihilfe zur unerlaubten Einreise – umgangssprachlich auch als Schleusen bezeichnet – vorgeworfen wird.

Polizei warnt: Schleuser missbrauchen Online-Mitfahrzentralen (Bild: Bundespolizei)

Laut Polizeioberrat Jan-Henrik Minor nehmen Schleuserbanden verstärkt über Online-Mitfahrzentralen Kontakt zu Anbietern von Mitfahrgelegenheiten auf. Sie geben sie dabei in der Regel als Freunde oder Bekannte aus. “Sie wenden sich für ihre kriminellen Machenschaften an Online-Mitfahrzentralen. Daher ist das für die Bundespolizei im Rahmen der Kriminalprävention auch ein Thema. In Zusammenarbeit mit den Ländern haben wir auf unserer Internetseite nützliche Informationen zusammengestellt“, so Minor.

Außerdem informiert die Polizeiliche Kriminalprävention auf ihrer Website Autofahrer, die Mitfahrgelegenheiten anbieten. Einig sind sich die Behörden darin, dass es generell zwei Anhaltspunkte gibt, die stutzig machen sollten. Erstens erfolge die Kontaktaufnahme zum Fahrer nicht durch den Mitfahrer, sondern in der Regel durch einen Vermittler. Das Schleuser ihren “Kunden” in der Regel hohe Beträge abverlangen und dies oft nach der Ankunft im Zielland noch in Abhängigkeit halten wollen, werden die Fahrtkosten werden zu Beginn der Reise oder am Zielort meist von einer anderen Person bezahlt.

Besteht der Verdacht, dass es sich um eine geplante Schleusung handelt, sollten Autofahrer sich von dem oder den Mitfahrern vor Antritt der Fahrt den Pass beziehungsweise Personalausweis zeigen lasen. “Kann er keinen Pass vorzeigen, ist von einer Mitnahme Abstand zu nehmen. Denn das ist schon ein erstes Indiz dafür, dass da etwas nicht stimmt. Dann sollte man auch die Polizei informieren”, rät Minor.

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