Crowdfunding-Kampagne für interaktives Computermuseum angelaufen

Die Gruppe Nerd Dreams hat auf Startnext eine Crowdfunding-Kampagne für ihr nächstes und bislang größtes Projekt gestartet: Der Digital Retro Park soll Besuchern ein Computermuseum zum Anfassen bieten – samt Löt- und Kinderecke. Das Ziel ist ehrgeizig, soll es doch eine der europaweit größten Sammlungen von Computer-Klassikern von Firmen wie Amiga, Schneider CPC, Atari und Commodore werden.

Dafür benötigen die Macher nach ihren Berechnungen rund 20.000 Euro als Anschubfinanzierung. Da sie allerdings die Möglichkeit haben, über www.startnext.de/Kulturmut, eine Fördermaßnahme der Aventis-Foundation, Zuschüsse zu bekommen, reichen von der Crowd im ersten Schritt 5000 Euro aus. Aktuell sind davon bereits etwas über 1300 zusammengekommen, die Kampagne läuft noch bis zum 11. November. Interessenten können das Projekt unter anderem durch den Kauf des Nerd-Dreams-Kalenders 2015 für 13,50 Euro, des Retro-Quartetts für 12,50 Euro, eines T-Shirts, durch den Abschluss eine einjährigen Fördermitgliedschaft (60 Euro) oder den Kauf eines Platzes in der “Hall of Fame” für 80 Euro unterstützen.
“Die Idee unseres Museums ist es, dass man die Retro-Rechner ausprobieren kann”, sagt Falk Heinzelmann, Erster Vorsitzender des Digital Retro Park e.V. im Video. “Das unterscheidet uns wahrscheinlich von den ganz großen Museen, die alle ihre Geräte hinter Glas und Kordeln verpacken. Das eigentliche Erleben bleibt da außen vor.”
Die Computerfreunde des Digital Retro Park e.V. veranstalten seit 2009 im Raum Rhein-Main regelmäßig Spielewochenenden, zu denen sie betagte Home-Computer und Konsolen mitbringen, und Wanderausstellungen. “Im Moment reisen wir rum, was für Mensch und Maschine sehr anstrengend ist”, sagt Heinzelmann. “So lange das so bleibt, können wir nichts langfristig aufbauen und entwickeln.” Von dem Museum erhofft er sich die Möglichkeit, Führungen etwa für Schülerausflüge und Bastelabende anbieten zu können.”
Eine ähnliches Konzept wie der Digital Retro Park e.V verfolgt auch das Oldenburger Computer Museum. Es bezeichnet sich stolz als “einziges Heimcomputer-Hands-on-Museum Deutschlands”. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Home-Computer der 70er- und 80er-Jahre. Es wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben, der auch immer wieder Sonderausstellungen und Veranstaltungen organisiert – die nächste übrigens am 8. November. Und wer eine Gruppe zusammenbringt, kann nach vorheriger Absprache auch Führungen zu Spezialthemen und außerhalb der regulären Öffnungszeiten bekommen.