Das sind die neuen Sicherheitsfunktionen von Android 5.0

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Android 5.0 Lollipop (Bild: Google)

Google hat während einer Telefonkonferenz mit Journalisten neue Sicherheitsfunktionen von Android 5.0 Lollipop vorgestellt. Wie Adrian Ludwig, Lead Security Engineer für Android, erklärte, verfolgt Google mit dem neuen Release einen anderen Ansatz als bisher. Während man bisher die Verantwortung für die Sicherheit den Nutzern auferlegte, würden Die Einstellungen nun automatisch vorgenommen.

Android Security (Bild: ZDNet.com)

“Sobald Sie ein Gerät mit Android 5.0 einschalten, haben sie eine Vielzahl neuer Sicherheitsfeatures, die Sie schützen, wie Verschlüsselung ab Werk und einen Sperrbildschirm, der einfacher und leistungsfähiger ist als je zuvor”, führte Ludwig zudem in einem Blogeintrag aus.

Das größte Sicherheitsproblem seien verlorene und gestohlene Geräte, so Ludwig weiter. Viele Nutzer sperrten ihr Gerät nämlich nicht mit einer PIN oder einem Passwort, weil ihnen das Entsperren vor jeder Verwendung zu aufwändig sei. Die Smart Lock genannte Funktion von Android 5.0 soll laut Google dieses Problem lösen.

Mit Smart Lock lassen sich Android-Geräte auch per Bluetooth und NFC entsperren, beispielsweise mit einem weiteren Android-Gerät wie einer Smartwatch oder einem Fahrzeuginformationssystem. Zudem hat Google die Gesichtserkennung überarbeitet. Zusätzliche Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm erlauben Nutzern nun schnellen Zugriff auf wichtige Informationen, während das Gerät geschützt bleibt.

Bereits bekannt ist, dass Android 5.0 ab Werk alle Daten auf einem Smartphone oder Tablet verschlüsselt. “Die vollständige Verschlüsselung erfolgt beim ersten Start, unter Verwendung eines einmaligen Schlüssels, der das Gerät nie verlässt”, erläuterte Ludig nun in dem Blogeintrag. “Das ist die sicherste Methode, um ein Gerät zu verschlüsseln.”

Er räumte jedoch ein, dass Nutzer, die ihr Gerät von einer älteren Version auf Android Lollipop aktualisieren, die Verschlüsselung selber aktivieren müssen. Apple verfolgt mit iOS 8 einen anderen Ansatz: es verschlüsselt automatisch alle Geräte, egal ob alt oder neu.

Mit Android 5.0 baut Google die als Security Enhanced Linux (SELinux) bezeichnete Sandbox für Anwendungen zudem auf den Kern des Mobilbetriebssystems aus. Dadurch sollen Ansatzpunkte für Angriffe reduziert werden. “Mehrere Schachstellen wurden seit der Einführung von SELinux im vergangenen Jahr behoben. Indem wir es weiter stärken wird Android zur ersten Wahl für Enterprise-Kunden, die strenge Sicherheitsstandards erfüllen müssen”, schreibt Ludwig.

Google plant außerdem noch eine weitere Sicherheitsfunktion. Sie wird als “Factory Reset Protection” bezeichnet und soll verhindern, dass bei Diebstahl oder Verlust ein Android-Gerät zurückgesetzt werden kann. Bisher müssen Nutzer die Passwortabfrage für das Factory Reset noch selber einschalten. Zumindest im US-Bundesstaat Kalifornien ist dieser sogenannte Kill Switch, der gestohlene Smartphones unbrauchbar machen soll, ab Juli 2015 gesetzlich vorgeschrieben.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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