Corning präsentiert vierte Auflage von Gorilla Glass

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gorilla-glass-4-corning (Bild: Corning)

Corning hat die vierte Auflage von Gorilla Glass angekündigt. Es dient – genau wie seine Vorgänger – als Abdeckung für Smartphones, Tablets und andere Mobilgeräte. Der Fokus bei der Weiterentwicklung lag dem US-Glashersteller zufolge darauf, das Glas so zusammenzufügen, dass es nicht bricht, wenn ein Gerät auf den Boden fällt.

gorilla-glass-4-corning (Bild: Corning)

Zu diesem Zweck habe man intensive Tests durchgeführt, heißt es in der Mitteilung zur Ankündigung. Bei Stürzen aus einem Meter Höhe überlebe ein durch Gorilla Glas 4 geschütztes Gerät in rund 80 Prozent der Fälle. Damit sei es mindestens zweimal so bruchsicher wie Konkurrenzprodukte aus Aluminosilikat-Glas. Gewöhnliches Kalk-Natron-Glas beziehungsweise Normalglas breche dagegen in 100 Prozent der Fälle.

“Bei Gorilla Glass 4 haben wir uns darauf konzentriert, den Schutz gegen scharfe Kontakte – der primäre Grund für Glasbruch – signifikant zu verbessern. Dass Smartphones herunterfallen und die Glasabdeckung bricht, ist ein verbreitetes Problem, das zu beheben uns unsere Kunden gebeten haben.”

Für die Produktion von Gorilla Glass 4 nutzt Corning erneut seine als Fusion Draw bezeichnete proprietäre Technik. Mit ihr ist es möglich, bei einer Temperatur von rund 400 Grad die kleinen Natrium-Ionen im Aluminosilikat durch größere Potassium-Ionen zu ersetzen. Sie pressen das Aluminosilikat zusammen und machen es damit resistenter.

Corning wirbt damit, dass Gorilla Glass 4 ebenso dünn, haltbar und klar sei wie die Vorgänger. Es kann über 40 Endgeräte-Anbieter als Kunden vorweisen, die Gorilla Glass aktuell in insgesamt 1365 Modellen einsetzen. Seit dem Start 2007 sind angeblich über 3 Milliarden Endgeräte mit dem Display-Abdeckglas verkauft worden. Diese Kunden können Gorilla Glass 4 ab sofort ausprobieren und anschließend bestellen. Erste Endgeräte könnten noch in diesem Quartal in den Handel kommen.

Mit der Widerstandsfähigkeit gegen Stürze hat Corning in der Entwicklung genau den Punkt in Angriff genommen, der als Schwachstelle des als zukünftige Alternative gepriesenen Saphirglases gilt. Tony Tripeny, Senior Vice President von Corning Glass, bezeichnete Saphirglas im März als zwar recht kratzsicher, jedoch anfällig für Brüche. “Wir sehen jede Menge Nachteile von Saphir gegenüber Gorilla-Glas. Es ist ungefähr zehnmal so teuer. Es ist etwa 1,6-mal so schwer. Es ist wenig umweltfreundlich. Es erfordert etwa 100-mal so viel Energie, um Saphirkristalle zu erzeugen, wie bei Glas.”

Die Resistenz gegenüber Kratzern, die beispielsweise durch den Kontakt mit einem Schlüssel in der Hosentasche entstehen können, hatte Corning in der Entwicklung von Gorilla Glass 3 – also des direkten Vorgängers – besonders berücksichtigt. Es sei weniger spröde und dadurch auch weniger anfällig für Kratzer, hieß es damals. Die “native Schadensresistenz” habe sich verdreifacht: Ein Objekt müsse jetzt die dreifache Kraft auf das Glas bringen, um einen Kratzer zu erzeugen.

corning-glastest (Bild: Corning)
Falltest mit dem neuen Gorilla Glas (Bild: Corning)

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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