Über die Hälfte der Deutschen nutzt Internet inzwischen auch mobil

Aktuell nutzen 54 Prozent der Deutschen das Internet unterwegs auf mobilen Endgeräten. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie “Mobile Internetnutzung”, die seit 2012 im Auftrag der Initiative D21 e.V. mit Unterstützung von Huawei durch TNS Infratest durchgeführt wird.
84 Prozent der Frauen verwenden ihr Smartphone demnach mehrmals pro Tag. Bei den Männern sind es mit 80 Prozent etwas weniger. 32 Prozent der Befragten, die das Internet von Mobilgeräten aus nutzen, können sich schon heute gut vorstellen, ganz auf den traditionellen Zugang via Festnetz zu verzichten.
Insgesamt nutzen aber für nahezu alle Zwecke die Umfrageteilnehmer einen stationären Internetzugang häufiger als den mobilen. Ausnahme sind unter dem Sammelbegriff Mobilitätsdienste in der Studie zusammengefasste Angebote. Am geringsten ist der Abstand beim Instant Messaging: Auf diese Weise unterhalten sich 39 Prozent bevorzugt von PCs oder Notebooks aus, 38 Prozent mittels Smartphone oder Tablet. Besonders starken Zuwachs verzeichnet die LTE-Nutzung: Nachdem 2013 erst 7 Prozent ein geeignetes Gerät besaßen und somit von der rascheren Datenübertragung profitieren konnten, sind es 2014 bereits 23 Prozent.
Deutlich zugenommen hat auch der Anteil der Deutschen, die ein Tablet besitzen: Während es 2013 noch 13 Prozent waren, sind es 2014 gut ein Viertel (26 Prozent). Die Zahl wird weiterhin rasch zunehmen. Wie der Bitkom kürzlich mitgeteilt hat, wollen sich 26 Prozent der Deutschen zu Weihnachten entweder ein Tablet anschaffen oder eines verschenken. Genauso viele denken übrigens über ein Smartphone als Geschenk oder Anschaffung nach. Damit sind Smartphone sind Tablets die populärsten Weihnachtsgeschenke aus dem Technikbereich. Es folgen mit deutlichem Abstand Fitnesstracker (16 Prozent), E-Book-Reader (15 Prozent) und Spielekonsolen (14 Prozent).

“Die steigende Nutzung von mobilem Internet hat auch gesellschaftliche Auswirkungen. Immer und überall online gehen zu können, setzt Medienkompetenz voraus, um sich beruflich wie privat sicher in der digitalen Welt zu bewegen“, erklärt Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21. Der Studie zufolge glauben Eltern, ein Smartphone sei 13 Jahren für ihre Kinder angemessen.

Die Studie zeigt auch, dass die Menschen trotz der intensiven Nutzung der neuen Produktkategorien sich nicht immer ganz wohl dabei fühlen: Angst vor dem Missbrauch persönlicher Daten haben 83 Prozent, die Sorge, dass sie selbst zu viele Daten preisgeben treibt 80 Prozent der Nutzer um. Außerdem sind 67 Prozent der Ansicht, durch das mobile Internet werde die Kommunikation zwischen Menschen immer oberflächlicher.
20 Prozent sehen dagegen genau den gegenteiligen Effekt: Ihrer Ansicht nach wird das gesellschaftliche Miteinander durch die mobile Internetnutzung nachhaltig positiv verändert. Immerhin 47 Prozent fühlen sich besser informiert, 51 Prozent rechnen mit positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft in Deutschland. Interessenten steht die gesamte Studie kostenlos und ohne Registrierung als PDF zum Download zur Verfügung.
