Google Clean 2015 sorgt für Löschanträge und stoppt Datensammeln

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Google Clean 2015 von Abelssoft kann die Löschung aus Google beantragen und gibt das entsprechende Formular vor. Der Antrag wird allerdings anschließend noch von Google geprüft – alleine ihn zu stellen lässt noch keine Einträge aus der Ergebnisliste der Suchmaschine verschwinden.

Google Clean 2015 (Bild: Abelssoft)
Das Programm von Abelssoft verhindert allerlei Arten von Datenübermittlung an Google (Bild: Abelssoft).

Dass Suchmaschinen auf Verlangen Daten aus dem Suchindex löschen müssen, regelt eine Richtlinie der Artikel-29-Datenschutzgruppe (PDF) der EU, die wiederum auf einem Urteil des EuGH fusst. Sie ist rechtlich allerdings nicht verbindlich. Nach Ansicht der Datenschützer gilt das Urteil aus Luxemburg auch für .com-Domains, für die Google es bisher nicht umsetzt. Der Konzern argumentiert, Nutzer würden nach Eingabe von “Google.com” in ihren Browser automatisch auf eine lokale Version der Suchmaschine umgeleitet. Die wiederum halte sich an die Vorgaben des Urteils.

Kürzlich haben auch Microsoft und Yahoo damit begonnen, die aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Mai abgeleiteten Vorgaben zur Löschung von Links aus den Ergebnislisten ihrer Suchmaschinen umzusetzen. Sie ließen sich damit viel Zeit: Google hat ein Formular für Löschanträge bereits wenige Tage nach dem Urteil verfügbar gemacht und erste Anträge dann Ende Juni ausgeführt.

Google Clean 2015 Reinigung (Bild: Abelssoft)
Mit jeweils einem einfachen Mauskluck lassen sich Cookies und andere Daten entfernen (Bild: Abelssoft).

Die Mittel zum Löschantrag stellt Google Clean 2015 bereit, das auch in anderen Bereichen einen Rundumschlag zum Schutz vor Googles Informationshunger liefern will. Eine neue Oberfläche enthält einen einfachen Zugang zu Reinigungsfunktionen, die etwa den Browserverlauf löschen, die Download-Liste leeren oder gespeicherte Passwörter und ausgefüllte Formulare beseitigen können. Cookies und die “Supercookies” nach dem Document-Object-Modell beseitigt es auf Mausklick ebenso wie Inhalte im Cache-Speicher.

Der integrierte Hintergrundwächter “Google Radar” prüft, ob gerade Daten an Google übermittelt werden. Er schlägt Alarm, sobald ein Google-Dienst versucht, ein neues Cookie abzulegen. Das betrifft auch andere Dienste als die der Suchmaschine: Der Browser Chrome sendet zum Beispiel Informationen, Youtube-Aktionen werden übertragen und alle anderen Services und Produkte des Konzerns übermitteln Logs. Die kostenlosen Webdienste werden so indirekt durch Preisgabe persönlicher Informationen bezahlt, die sich durch Googles Werbegeschäft später verwerten lassen.

Google Clean kann die Übermittlung persönlicher Daten per Mausklick ausschalten. Untersucht und an Datenweitergabe gehindert werden auch Google Mail, Google Maps, Youtube, Chrome, Google Analytics, Google Toolbar, Google Desktop Search, Google Earth, Google Updater und Picasa. Die Nutzung eines solchen Programms ist nur der erste Schritt zur Absicherung der eigenen Daten. In der Politik wird bereits offen diskutiert, Suchmaschinen von anderen Diensten der Betreiber zu entflechten.

Google Clean 2015 kostet in der Vollversion 14,90 Euro. Eine 30-Tage-Testversion steht zum kostenlosen Download bereit. Das Programm läuft unter Windows XP, Vista, 7 und 8 in deren 32- und 64-Bit-Versionen.

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