Hohe Anfangskosten schrecken von Einführung von 3D-Druck ab

Die Kosten eines Endproduktes lassen sich mit 3D-Druckern um bis zu vier Prozent senken, doch die Einführung von 3D-Druck in Unternehmen verzögert sich. Einer Studie des Marktforschungsinstituts Gartners zufolge liegt der Grund in den hohen Anlaufkosten.
Demnach erklären 60 Prozent der Befragten, dass die Kosten der Hauptgrund sind, warum ihre Unternehmen den 3D-Druck bislang nicht einsetzen. Allerdings sehen die Befragten, die die Technik bereits nutzen, deutliche Vorteile in vielen Bereichen.
“Anbieter von 3D-Druckern müssen eng mit ihren Kunden zusammenarbeiten, um das Potenzial der Technologie zu identifizieren, das möglicherweise übersehen wurde. Zudem müssen sie den Kosten-Nutzen-Faktor ihrer Produkte verbessern”, sagt Pete Basiliere, Research Director bei Gartner, in einer Pressemitteilung. “Unternehmen, die mit der Technologie ohne die Anlaufkosten experimentieren wollen, sollten überlegen, mit einem lokalen Anbieter von 3D-Druck-Diensten zusammenzuarbeiten.”
Die Studie zeigt zudem, dass 3D-Drucker nicht nur für die Herstellung von Prototypen, zur Produktinnovation und -entwicklung, sondern auch verstärkt in der Fertigung genutzt werden.
“Auf Grundlage dieser Ergebnisse und der Antworten zu anderen Fragen, erwarten wir, dass 2018 fast 50 Prozent der Konsumenten, der Schwerindustrie und der Hersteller von medizinischen Produkten 3D-Drucker einsetzen, um Teile für den Gebrauch, Verkauf oder Dienstleistungen herzustellen”, so Basiliere weiter.
Darüber hinaus gaben 53 Prozent der Befragten an, dass Manager in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Maschinenbau oder Produktion die treibende Kraft hinter jeder 3D-Drucker-Strategie sind.

Produktionskosten sinken um etwa 4 Prozent
Die Verwendung von der 3D-Druck-Technik verringere nach Ansicht der Teilnehmer, die bereits 3D-Drucker einsetzen, die Kosten von bestehenden Prozessen, vor allem im Bereich Forschung und Produktentwicklung, erklärt Basiliere. “Die durchschnittliche Kostensenkung für fertige Produkte liegt zwischen 4,1 und 4,3 Prozent, was eine beeindruckende Zahl ist”, so der Gartner-Analyst weiter.
Bei der Auswahl eines 3D-Druckers gaben 37 Prozent an, dass für sie die Qualität des Druckobjekts entscheidend ist. Für 28 Prozent ist der Preis am wichtigsten. Nur 9 Prozent gaben an, dass sie sich an der Produktionsgeschwindigkeit, an der Materialauswahl oder der Größe der produzierbaren Teile orientieren.
37 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sich nur ein 3D-Drucker in ihrem Unternehmen befindet. 10 oder mehr Drucker befinden sich in 18 Prozent der Firmen. Im Durchschnitt sind es 5,4 Drucker.
“Es gibt offensichtlich noch viel Raum für Wachstum in diesem Markt, aber Anbieter müssen an Werkzeugen und Marketing arbeiten, die zeigen wie die Technologie angewendet und Wettbewerbsvorteile gewonnen werden können. Anbieter von 3D-Druckern, die sich die Zeit nehmen, um den Mehrwert ihrer Produkte zu formulieren und sie in Einklang mit den Interessen ihrer Kunden bringen, sind gut aufgestellt, um vom künftigen Wachstum zu profitieren”, sagt Basiliere abschließend.
Gartner hat für die Studie im zweiten Quartal 2014 weltweit Unternehmen befragt, wie sie die 3D-Druck-Technologie einsetzen oder wie ihre Pläne in dem Bereich aussehen. Befragt wurden 330 Mitarbeiter von Unternehmen mit mindestens 100 Angestellten, die 3D-Drucker bereits einsetzen oder damit planen sie zu verwenden.